Zürich boomt stärker als London – Immo-Blase droht zu platzen
Die Stadt Zürich boomt im Immo-Bereich von elf europäischen Metropolen am stärksten. Dies zeigt eine neue UBS-Studie. Entsprechend hoch ist die Crash-Gefahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Von elf europäischen Grossstädten verzeichnet Zürich das stärkste Immo-Preiswachstum.
- Das Missverhältnis zwischen Preis und Einkommen ist einmal mehr angestiegen.
- Somit entsprechen die Preise immer weniger dem, was die Leute auch wirklich zahlen können.
Die Stadt Zürich erlebt einen beispiellosen Immobilienboom. Die Preise für Wohneigentum sind in den letzten fünf Jahren stärker gestiegen als in elf anderen europäischen Metropolen. Darunter Paris, London und Mailand.
Aus diesem Grund ist gemäss der Studie auch die Gefahr gross, dass es in Zürich zu einer spekulativen Blase gekommen ist. Welche platzen könnte.
Wohneigentum wird für den Mittelstand somit immer unerreichbarer, wie «CHMedia» die Studie aufschlüsselt. Und die Preise steigen immer weiter – wenn auch langsamer als zuvor.
Die Einkommen der Durchschnittsbürger würden hinterherhinken. So entsteht ein wachsendes Missverhältnis zwischen dem, was Zürcherinnen und Züricher verdienen und dem, was sie sich wirklich auch leisten können.
Keine Besserung in Sicht
Schlecht seien auch die Aussichten auf eine Besserung. Denn die hohen Preise sollten ein Signal für Knappheit setzen – sowie einen Anreiz zu deren Beseitigung.
In Zürich stagniert aber der Bau. Die Zahl der erteilten Bewilligungen ist auf einem Rekordtief.
Verschärft werde das Ganze dadurch, dass Eigentumswohnungen, die neu auf den Markt kommen, häufig schnell von Investoren gekauft werden. Diese nutzen die Objekte aber nicht selbst, sondern vermieten sie weiter. Dies gemäss UBS mit der Erwartung auf einen langfristigen Wertzuwachs.
Luft könnte Blase ohne Knall entweichen
Diese Wette auf immer weiter steigende Preise ist ein typisches Symptom von spekulativen Blasen. Entsprechend hoch schätzen die UBS-Ökonomen daher das Risiko einer Immobilienblase in Zürich ein.
Das heisse aber nicht zwingend, dass die Blase platzen wird. Die Luft könnte laut UBS langsam entweichen, ohne Knall.
Sehr wahrscheinlich sei aber, dass die Preise in Zürich in der Zeit weiter steigen werden. Vor allem, weil immer mehr Unternehmen und Menschen in die Stadt strömen.
Wodurch Immobilien immer mehr als «Luxusgüter wahrgenommen» werden und an «Bedeutung als Statussymbole gewinnen», so die UBS.