Zürich: Deshalb gibt es wohl keine Stadtpräsidentin
Trotz Corine Mauchs Wunsch nach einer Nachfolgerin scheint Raphael Golta der aussichtsreichste Kandidat für das Zürcher Stadtpräsidium zu sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Raphael Golta wird für die SP wohl ins Rennen um das Stadtpräsidium geschickt.
- Der Stadtrat könnte damit Corine Mauch nach ihrem Rückzug ablösen.
Nach Corine Mauchs Rücktritt zeichnet sich ab, dass die SP wohl keine Kandidatin für das Zürcher Stadtpräsidium nominieren wird.
Obwohl Mauch selbst gerne eine Nachfolgerin hätte, steht Raphael Golta als Favorit nun im Rampenlicht, wie der «Tagesanzeiger» schreibt.
Golta, der aktuelle Sozialvorsteher, geniesst grosses Ansehen in der städtischen SP. Er habe die Zürcher Sozialpolitik entscheidend weitergebracht, heisst es einstimmig in der Partei.
Geschlechterfrage tritt in den Hintergrund
Die Geschlechterfrage scheint bei der SP-Nomination keine entscheidende Rolle zu spielen.
Oliver Heimgartner, Stadtparteipräsident, erklärt gemäss der Zeitung: «Bei der Besetzung des Stadtpräsidiums lassen wir die Geschlechterfrage offen.»

Viele SP-Politikerinnen unterstützen diese Haltung. Min Li Marti, Nationalrätin, findet es «nicht zwingend, dass die SP wieder eine Frau als Stadtpräsidentin nominiert». Gemeinderätin Fanny de Weck meint: «Nach 17 Jahren ist es doch bestens, wenn auch ein Mann antritt.»
Kritische Stimmen aus anderen Parteien
Andere linke Parteien sehen die Situation kritischer. Tanja Maag von der AL würde «es sehr begrüssen, wenn die SP wieder eine Frau aufstellen würde». Anna-Béatrice Schmaltz, Co-Präsidentin der städtischen Grünen, wünscht sich ebenfalls eine Stadtpräsidentin.
Trotz dieser Stimmen bleibt Golta der Favorit. Der endgültige Entscheid fällt bei der SP-Delegiertenversammlung im Juni.