Zürich: Silvesterparty mit drei Ehepaaren endete mit Faustschlag
Bei einer Silvesterparty vor vier Jahren kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen drei Ehepaaren mit folgenschweren Konsequenzen.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Silvesterfeier vor vier Jahren im Zürcher Weinland geriet ausser Kontrolle.
- Drei Ehepaare gerieten dabei in einen heftigen Streit.
- Dabei erlitt ein Mann eine ernsthafte Augenverletzung.
Ein Streit zwischen drei Ehepaaren an Silvester vor vier Jahren geriet ausser Kontrolle – mit schwerwiegenden Konsequenzen. Alkohol und möglicherweise fremdenfeindliche Provokationen spielten eine entscheidende Rolle. So berichtet es der «Landbote».
Raketen, Alkohol und ein Faustschlag
Die Auseinandersetzung im Zürcher Weinland begann mit abgefeuerten Raketen zum Jahreswechsel 2019/2020.
Sie endete tragisch, als ein Mann durch einen Faustschlag eine ernsthafte Augenverletzung erlitt. Trotz mehrerer Operationen konnte sein Sehvermögen nur zu etwa 60 Prozent wiederhergestellt werden. Das zwang ihn dazu, seinen Beruf aufzugeben und sich umschulen zu lassen.
Das Bezirksgericht Andelfingen versuchte am Donnerstagmorgen herauszufinden, was genau in der Nacht des 1. Januars 2020 passiert war.
Alle sechs Beteiligten waren bei der Gerichtsverhandlung anwesend – als Angeklagter, Geschädigter oder Zeuge.
Trotz halbtägiger Verhandlung blieb das Bild der Ereignisse jener Nacht unklar und widersprüchlich. Wer hat wen beleidigt oder gestossen? Wer stand wo und hat was gesehen?
Alkohol als Katalysator
Einig waren sich alle Beteiligten darin, dass Alkohol eine grosse Rolle spielte.
Ein Nachbar soll den Beschuldigten, ein im Weinland lebender Deutscher, mit «Scheissdeutscher, Arschloch» beschimpft haben.
Der Nachbar stritt dies vor Gericht nicht ab – er sei eben auch betrunken gewesen. Letztendlich bekannte sich der Angeklagte als schuldig, bedauerte sein Verhalten sehr.
Das Gericht verurteilte ihn wegen des Faustschlags der fahrlässigen schweren Körperverletzung zu einer bedingten Freiheitsstrafe von neun Monaten bei einer Probezeit von zwei Jahren. Zudem kommen mehrere Zehntausend Franken an Entschädigungszahlungen auf den Mann zu.