Zurich Versicherung zahlt aus Kulanz
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zurich Insurance Group kündigt Schadenszahlungen wegen der Corona-Krise an.
- 90 Prozent der Gastrobetriebe der Zurich Versicherung erhalten die volle Pandemie-Deckung.
- Die Versicherung zeigt sich auch sonst sehr kulant in Zeiten der Krise.
Die Zurich Versicherung hat Schadenszahlungen aus Kulanz wegen der Coronavirus-Krise angekündigt. Konzernchef Mario Greco sagte gegenüber dem «Blick» vom Montag, das Thema betreffe ohnehin nur die Schweiz.
«In der Schweiz erhalten über 90 Prozent der bei Zurich versicherten Gastrobetriebe mit einer Epidemie-Versicherung die volle Pandemie-Deckung», erklärte Greco. Die anderen Betriebe erhielten Kulanz-Zahlungen aus dem Zurich-Solidaritätsfonds, sagte der Versicherungsmanager weiter.
Zurich Versicherung zeigt sich von der Sonnenseite
Auch bei Prämienzahlungen, die nicht rechtzeitig eingingen, wolle sich der Konzern von seiner Sonnenseite zeigen. «Falls nötig, geben wir unseren Kunden mehr Zeit.», kündigte Greco zudem an.
«Es gibt Rabatte und andere Vergünstigungen. In der Schweiz gewähren wir meist einen Zahlungsaufschub, auch für Mieter von Immobilien, die der Zurich Versicherung gehören. Zudem versenden wir keine Mahnungen und verzichten auf Betreibungen», hiess es weiter.
Der Chef der Zurich Versicherung stellt neben alldem Prämiensenkungen in Aussicht. «Zum Beispiel in der Autoversicherung», sagte er. Die Menschen blieben zu Hause und führen weniger Auto. «Es gibt also weniger Unfälle - und damit auch weniger Schäden», betonte Greco.
Schadensforderungen von 750 Millionen Dollar
Es gebe obendrein weniger Verkehrstote, aber auch weniger Alkohol- und Drogenexzesse, hiess es. «Auch das Klima profitiert davon, dass im Moment die Umweltverschmutzung zurückgeht. Es verkehren weniger Autos und weniger Flugzeuge, viele Fabriken sind geschlossen. Zudem leben die Leute in der Regel gesünder, was langfristig positive Folgen haben wird», sagte Greco gegenüber dem «Blick».
Insgesamt rechnet der Zurich-Konzernchef mit Schadenforderungen wegen der Coronavirus-Krise bis Ende Jahr von rund 750 Millionen Dollar. Dieser vergleichsweise geringe Betrag zeige vor allem, wie sorgfältig seine Versicherungsgruppe ihre Risiken manage, frohlockte der Konzernchef. «Wir würden beispielsweise Grossevents wie die Olympischen Spiele nie versichern, weil dies zu riskant wäre», hob er hervor.
Die grössten Forderungen beträfen Betriebsunterbrechungen bei Firmen, da dort der Einnahmeausfall gedeckt sei. Dies koste den Konzern vor allem in Europa viel Geld, sagte der Manager diesbezüglich. Eine Pandemie stand aber immer zuoberst auf der Liste der grössten jährlich zu erwartenden Risiken, sagte der 60-jährige Manager.