Der Kanton Aargau hat ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2060 sollen zusätzlich 1000 Hektaren Feuchtgebiete entstehen.
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Im Kanton Aargau sollen mehr Feuchtgebiete entstehen. (Symbolbild) - keystone
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Im Kanton Aargau sollen bis ins Jahr 2060 zusätzlich 1000 Hektaren Feuchtgebiete geschaffen werden, um die Biodiversität zu erhalten und zu stärken. Dies hat der Grosse Rat am Dienstag einstimmig beschlossen. Eine Volksinitiative mit dem weitgehend gleichen Ziel wurde zurückgezogen.

Die von Umweltorganisationen eingereichte Volksinitiative «Gewässer-Initiative Kanton Aargau – Mehr lebendige Feuchtgebiete für den Kanton Aargau» wollte den Kanton und die Gemeinden in die Pflicht nehmen. Diese sollten zum Schutz und zur Vernetzung des Lebensraums Wasser dafür sorgen, dass innert zwanzig Jahren nach Inkrafttreten dieser Verfassungsbestimmung die zur Sicherung und Stärkung der Biodiversität erforderlichen Feuchtgebietsflächen geschaffen werden.

Dem Parlament und dem Regierungsrat war der Zeitrahmen der Initiative jedoch zu eng gesetzt. Sie wollen das grundsätzlich unterstützte Ziel daher bis ins Jahr 2060 erreichen.

Kompromiss als politischer Erfolg

Der indirekte Gegenvorschlag als Kompromiss sei ein politischer Erfolg, hiess es über die Parteigrenzen hinweg. Alle hätten Federn lassen müssen – und alle hätten auch gewonnen.

Das Zwischenziel sieht vor, dass bis zum Jahr 2040 Flächen im Umfang von 750 Hektaren wieder vernässt werden. Davon sollen rund 300 Hektaren im Wald, 280 Hektaren im Landwirtschaftsgebiet und 170 Hektaren im Siedlungsgebiet liegen. Das Ziel soll freiwillig über bereits bestehende Umwelt- und Naturprogramme erreicht werden.

Der Grosse Rat bewilligte auch einstimmig einen Kredit von vier Millionen Franken. Damit sollen Grundlagen für Pilotprojekte ausgearbeitet und ein Monitoring aufgebaut werden. Das Geld fliesst nur, wenn das Initiativkomitee sein Begehren zurückzieht.

Initiative wird zurückgezogen

Noch im Grossen Rat kündigte das Initiativkomitee an, es werde die Gewässer-Initiative zurückziehen. Es sei eine «zukunftsweisende Lösung für ein Generationenprojekt» gefunden worden.

Baudirektor Stephan Attiger (FDP) bedankte sich bei den Initianten, dass dieser Kompromiss möglich geworden sei. «Wir wollen vorwärts machen. Wir wollen möglichst schnell umsetzen», sagte er.

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