Beauty-Kolumne: Deshalb macht Schönheit gesund und glücklich!
«Schöne Menschen leben länger. Boom – das hätten wohl einige nicht gedacht», schreibt Beauty-Kolumnistin Alexandra Lüönd. Lesen Sie die neueste Kolumne.
Das Wichtigste in Kürze
- Alexandra Lüönd (37) hat 2017 die Beauty2Go-Klinik gegründet.
- Für Nau.ch schreibt sie eine monatliche Kolumne über Beauty-Themen.
Können Schönheitsbehandlungen negative Auswirkungen auf die mentale Gesundheit junger Menschen haben? Diese Frage wird mir oft gestellt.
Die Generation Z verbringt viel Zeit auf Instagram und Tiktok. Dort wird sie mit unrealistischen Schönheitsidealen konfrontiert. Auch wegen Apps wie Facetune, die von Influencern intensiv genutzt werden. Bei einigen jungen Menschen führt dies dazu, dass sie sich gezwungen fühlen, Schönheitskliniken aufzusuchen, um ihren Idolen nachzueifern.
Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch schön ist, so wie er ist. Ob dies aber auch der Selbstwahrnehmung der individuellen Person entspricht, ist dann wieder eine andere Frage.
Wir bestimmen selbst, was wir mögen
Zu denken, dass wir unseren Selbstwert durch gut gemeinte Worte steigern und unsere Makel, die wir seit Jahren mit uns tragen, wegreden könnten, halte ich für illusorisch.
Zusammengefasst: Wenn uns etwas stört und unsere Lebensqualität beeinträchtigt, werden auch positive Zurufe nichts daran ändern. Wir bestimmen für uns selbst – ganz intrinsisch –, was wir mögen und was nicht.
Würde es keine Schönheitsbehandlungen geben, würde der Graben zwischen den Menschen, die wie Supermodels in den 90er-Jahren aussehen, und uns Normalos weiterhin bestehen. Nur dass die Möglichkeit zur Selbstoptimierung genommen würde und ein sogenanntes «Aufholen» – falls gewünscht – nicht mehr möglich wäre.
Schöne Menschen leben länger
Studien der «Universität des Meeres» in Gdynia (Polen) und der Universität in Oslo haben gezeigt, dass schöne Menschen länger leben. Boom – das hätten wohl einige nicht gedacht, ist aber tatsächlich so.
Die Forscher analysierten dabei Daten von über 20'000 US-Amerikanerinnen und -Amerikanern, bewerteten deren Attraktivität auf einer Skala von 1 (sehr unattraktiv) bis 5 (überdurchschnittlich attraktiv).
Attraktive Menschen (Wert 5) haben ein 18 Prozent geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Durchschnittlich attraktive Menschen (Wert 3) zeigen ein neutrales Risiko auf. Weniger attraktive Menschen (Wert 2) hingegen haben ein um 28 Prozent erhöhtes Risiko.
Das Fazit: Attraktive Menschen profitieren von höherer Lebenszufriedenheit, Selbstvertrauen und leichterer Partnersuche, was sich positiv auf die Gesundheit auswirkt.
Überraschenderweise hatten die am wenigsten attraktiv bewerteten Menschen auch ein geringeres Risiko für Gesundheitsprobleme, was die Forscher nicht abschliessend klären konnten. Aber wer stellt sich gerne freiwillig in die Kategorie 1, wenn er in der 5 sein kann?
Übrigens: Hast du gewusst, dass Botox, bekannt für seine Fähigkeit, Falten zu glätten, auch überraschende Vorteile für das seelische Wohlbefinden haben kann? Es hat sich gezeigt, dass Menschen nach Botox-Behandlungen weniger an Angst und Depressionen leiden.
Eine Theorie besagt, dass die Verringerung negativer Gesichtsausdrücke das Gehirn davon abhält, negative Emotionen zu registrieren. Weniger Stirnrunzeln, weniger Sorgen – klingt fast zu gut, um wahr zu sein, oder?
Schönheitsbehandlung und Body Dysmorphia – ein gefährlicher Mix
Bei aller Begeisterung für Schönheitsbehandlungen sollte die Gefahr von Body Dysmorphia nicht übersehen werden. Gut zu wissen, dass nur etwa ein Prozent der Bevölkerung daran leidet. Die Zahl ist jedoch deutlich höher bei Patienten, die regelmässig Schönheitsärzte aufsuchen.
Menschen mit dieser Störung haben eine extrem verzerrte Selbstwahrnehmung und sehen Makel und Fehler bei sich, die andere nicht bemerken – weil sie oft gar nicht existieren. Das kann zu einem endlosen Kreislauf von Schönheitseingriffen führen, ohne jemals zufrieden zu sein. Immer grössere Lippen, extremere Nasenverkleinerungen und übermässig grosse Brustimplantate sind oft die Folge.
Ein abschreckendes Beispiel hierfür ist Donatella Versace. Früher war sie meiner Meinung nach eine durchaus attraktive Frau mit Charisma.
Donatella hat sie sich durch exzessive Beauty-Eingriffe stark verändert und ist heute weit entfernt davon, was allgemein als schön empfunden wird.
Zum Schluss möchte ich nur eines sagen: Die Kreditkarte sollte niemals die Motivation eines Arztes sein, übertriebene Eingriffe durchzuführen.
Doch richtig eingesetzt, kann es dich tatsächlich glücklicher und vielleicht mental sogar ein wenig gesünder machen. Man sollte jedoch immer wissen, wann genug ist.
Zur Autorin: Alexandra Lüönd ist eine führende Unternehmerin im Beauty- und Medical-Retail. Als Gründerin der Beauty2Go-Kliniken sowie «Brows & Brows» schuf sie die grössten Ästhetik-Ketten in der Schweiz. Mit «Brows & Brows» revolutioniert sie die PMU-Branche. Die 37-Jährige schreibt regelmässig Kolumnen für Nau.ch.