Darum steht Schweizer Armee-Fahrzeug an Putins Parade
Russland präsentiert anlässlich einer Parade Kriegsbeute aus der Ukraine. Darunter befindet sich auch ein ausgemustertes Schweizer Militärfahrzeug.
Das Wichtigste in Kürze
- In Moskau ist ein Sani-Pinz, ein ausgemustertes Schweizer Armee-Fahrzeug ausgestellt.
- Es gehört zur Kriegsbeute, die Putin vor der Parade zum Sieg über die Nazis präsentiert.
- Wie das Fahrzeug in die Ukraine gelangt ist, ist nicht sicher.
In zehn Tagen feiert Russland den Sieg über Nazi-Deutschland. Wie jedes Jahr wird es eine grosse Militärparade geben. Um die Bevölkerung darauf einzustimmen, zeigt der Kreml seine Kriegsbeute aus der Ukraine.
So steht im Moskauer Siegespark ein deutscher Leopard-2-Panzer neben einem deutschen Marder-Schützenpanzern und einem US-Bradley-Panzer. Auch weniger imposante Fahrzeuge, die in der Ukraine erbeutet worden sein sollen, sind ausgestellt. Darunter ein Sanitäts-Pinzgauer, in der Schweizer Armee besser bekannt als «Sani-Pinz». Darüber berichtet «CH Media».
Das ist lieb. Die Russen denken an uns und stellen vor Poklonnaya Gora einen ex-Schweizer-Armee Pinzgauer 712 T Sanw 6×6 auf und klatschen eine 🇦🇹Fahne drauf.
— Martin Rosenkranz🇦🇹🇪🇺🇺🇳🇺🇦🇮🇱 (@MartinRosenkra3) April 28, 2024
Hallo @RusBotWien das da Ex-🇨🇭 Auto! 😉 pic.twitter.com/G3ISAHd9af
660 dieser Truppentransporter kam in der Schweizer zwischen 1972 und 2008 zum Einsatz. Danach wurden sie durch den Duro ersetzt und teils an Militärfans verkauft.
Wohl um zu zeigen, wer alles gegen Russland ist, wurden die Flaggen der Herkunftsländer auf die Kriegsbeute aufgezeichnet. Der «Sani-Pinz» wurde mit den österreichischen Farben versehen. Österreich hatte den Pinzgauer zwar nie benutzt, entworfen wurde er aber von einem österreichischen Fahrzeugbauer.
Wie das einstige Schweizer Militärfahrzeug in die Ukraine und dann nach Russland gekommen ist, ist unklar. Wie «CH Media» berichtet, haben mehrere Schweizer privat Fahrzeuge an das angegriffene Land gespendet. Dass darunter auch der Sani-Pinz war, ist möglich.
Am 9. Mai wird die Militärparade abgehalten. Nach der Blamage vor einem Jahr, bei der nur wenige Fahrzeuge vorgeführt wurden, dürfte Wladimir Putin um Wiedergutmachung bemüht sein.