«Die Selbstüberschätzung Kulturschaffender – Ja zum Filmgesetz»
Marc Ungerer, Geschäftsführer bei Jungfrau Region Tourismus AG, über ein Ja zum Filmgesetz.
Das Wichtigste in Kürze
- Um den Tourismus voranzutreiben, brauche es die Masse.
- Der Schweizer Film benötige Investitionen für die Vielfalt des experimentellen Schaffens.
- Hochkarätige Filme und Serien mit Schweizer Kulisse würden als Werbung dienen.
Im Tourismus ist es wie in jeder anderen Wirtschaftsbranche auch: Wir brauchen die Masse, um betriebswirtschaftlich erfolgreich zu sein. Gleichzeitig wollen wir auch das Nischenpublikum mit qualitativ möglichst hochwertigen Produkten bedienen.
Meistens ist es aber so, dass in jedem «Mainstream»-Angebot Ideen stecken, die zuerst einmal am Rande des Üblichen entwickelt wurden.
Ins Zentrum aller Überlegungen setzen wir die Wertschöpfung
Die Wertschöpfung entwickelt sich genau dann interessant, wenn die Skaleneffekte der Massenproduktion greifen. Doch was steht am Anfang jeder Wertschöpfung? Es ist die Innovation, die Idee. Das gilt auch für die Filmbranche.
Es wäre vermessen zu glauben, dass sich ein ambitionierter Schweizer Film etabliert, der in keinerlei Weise finanziell unterstützt wird. Mehr als jeder andere Bereich braucht die Kultur und damit auch der Schweizer Film die Vielfalt des experimentellen Schaffens. Dafür sind Investitionen zwingend nötig.
Auch lokale Eigenheiten der Schweiz sind beliebt
Wir freuen uns im Tourismus auf hochkarätige Blockbuster-Filme und -Serien, in welchen die Schweiz als Filmkulisse dient. Bessere Werbung geht nicht. Aber genauso freuen wir uns über die Wege des Filmeschaffens abseits der üblichen Pfade. Wege, die überraschend sind und uns inspirieren, über neue Facetten des Lebens nachzudenken.
Auch unsere nationalen Gäste besuchen gerne die Ausflugs-Highlights, nehmen sich aber oftmals auch die Zeit, abseits der bekannten Pfade die lokalen Eigenheiten der Schweiz zu erkunden. Das neue Filmgesetz bringt all dies unter einen Hut. Nutzen wir diese einmalige Chance!