Hakan Yakin spricht über den Transfer von Sékou Sanogo
Das Wichtigste in Kürze
- Hakan Yakin schreibt auf Nau.ch als Experte regelmässig über Fussball.
- Er hat für die Nati 87 Spiele absolviert und auch in der Wüste gespielt.
Ich kann aus eigener Erfahrung berichten: Für Sékou Sanogo wird es in der Wüste kaum Unterhaltung geben. Die meisten Ausländer leben in sogenannten «Compounds» – das sind geschlossene Siedlungen – oder innerhalb der Hotelanlagen.
Bei mir in Katar gab es damals einen Golf- und einen Tennisplatz, dazu noch zwei Einkaufszentren – und das wars.
Vorteil der Jahreszeit
Die grösste Umstellung betrifft die Temperatur. Ich wechselte im Sommer 2008 nach Doha, wo es tagsüber über 40 Grad warm ist. Man hält sich ausschliesslich im Hotel auf, weil man draussen schon beim Stehen schwitzt.
Ich verbrachte die ersten acht Wochen nur im Hotel. Die meisten Einheimischen sind zu diesem Zeitpunkt in den gekühlten Einkaufszentren anzutreffen.
Der Vorteil von Sanogo und seinem Transfer-Zeitpunkt: Jetzt beträgt die Temperatur angenehme 25 Grad – da fällt die Anpassung deutlich leichter. Für die Saudis ist es aktuell nämlich gefühlt Winter.
Spätes Training und Gebetspausen
Die Hitze im Sommer führt dazu, dass nur einmal am Tag trainiert wird. Und zwar erst um 22 Uhr, wenn es einigermassen erträglich ist. Ebenfalls ein wichtiger Punkt im Tagesablauf: Die Gebetszeiten werden strikt eingehalten – genauso wie der Ramadan, der Anfang Mai beginnen wird.
*Nau-Experte Hakan Yakin ist 87-facher Nationalspieler und hat mit der Nati an je zwei Welt- und Europameisterschaften teilgenommen. Auf Clubebene gewann er zudem mit dem FCB den Cup und die Meisterschaft. Im Ausland spielte er unter anderem für Stuttgart, Galatasaray und den katarischen Verein Al Gharafa.