Klimastreik: Die Herdplatte ist warm – und doch verbrennst Du dich?

Klimastreik Schweiz
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Zürich,

In welche Worte man die Klimakrise fasst, beeinflusst direkt, wie die Menschen darüber denken und schlussendlich handeln. Ein Gastbeitrag.

sds klimastreik
Beim Klimawandel wäre es angebrachter, von einer «Klimakrise» beziehungsweise «-katastrophe» zu sprechen, sagt Klimastreik Schweiz. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Den Klimawandel und seine Folgen kann man sprachlich unterschiedlich umschreiben.
  • Worte wie «Klimakrise» und «Klimakatastrophe» verleihen der Debatte mehr Dringlichkeit.
  • Solche Begriffe können dabei helfen, den menschengemachten Klimawandel zu stoppen.
  • Das schreibt Klimastreik Schweiz in seinem Gastbeitrag.

Haben Sie das schon einmal gehört? Ich auch nicht. Wenn wir einem Menschen Gefahr mitteilen wollen, sagen wir viel mehr, dass es «heiss» ist. Genauso verhält es sich beim Klima: Wir reden von «Klimaerhitzung» und nicht «Klimaerwärmung», denn wir wollen uns doch nicht verbrennen, richtig?

Ein weiterer Vergleich mit dem Menschen: Es braucht nicht viel mehr als ein Grad und wir sind bereits krank mit Fieber im Bett. Unser Planet Erde und das Ökosystem sind noch viel anfälliger für globale (und lokal abweichende) Temperaturschwankungen. Ein paar Grad mehr sind hier im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich und tödlich.

Die Sprache entscheidet (mit)

Die Sprache ist stark (mit)entscheidend, wenn es um unser Denken und Handeln geht, wie wir gesehen haben. Das Gleiche wie mit «Wärme» und «Hitze» gilt auch bei anderen Begriffen: Mit «Klimawandel» werden die Ursachen und die Konsequenzen der Klimakrise versteckt beziehungsweise wortwörtlich verschwiegen.

Denn obwohl es der fachlich richtige Ausdruck für den wissenschaftlichen Prozess ist, schwingen die zerstörerischen Auswirkungen und sozialen Folgen nicht mit. Stattdessen können Menschen Wandel eher als etwas Neutrales oder sogar Positives sehen, zum Beispiel den Wandel zu einer besseren Gesellschaft.

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Sprache hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie wir Dinge wahrnehmen, sagt Klimastreik Schweiz in seinem Gastbeitrag. - zVg

Darum braucht es einen Wandel, um diese katastrophalen Folgen zu verhindern beziehungsweise abzuschwächen. Aber um die politischen und gesellschaftlichen Massnahmen zur Erlangung der längst vereinbarten und wissenschaftlich notwendigen Grad-Ziele zu erreichen, ist der Begriff «Klimawandel» völlig ungeeignet.

Um nicht gleichgültig gegenüber der Zerstörung der Welt durch die fossile Industrie zu werden, müssen wir konkreter sein. Wir müssen von einer Krise oder sogar einer Katastrophe sprechen, weil die viel wahrscheinlicher werdenden Dürren, Jahrhundertüberschwemmungen (welche nun nicht mehr nur alle hundert Jahre passieren) oder Hitzewellen Katastrophen sind und zu weiteren grösseren und kleineren Krisen führen.

Wenn wir darüber sprechen, können auch gleich die Ursachen wie der Mensch mit der Verbrennung von fossilen Energien oder dem momentanen Wirtschaften mit unendlichem Wachstum genannt werden.

Konkrete Alternativen

Um dem Gewicht zu verleihen, sind erläuternde Wörter wie «menschengemachter Klimawandel» oder auch «Klimawandel als Resultat der Verbrennung von fossiler Energie» das Mindeste. So wird klar, um was es geht und warum das entstanden ist. Noch besser, und in vielen grösseren Medien etabliert, ist der Begriff «Klimakrise» oder sogar «Klimakatastrophe».

Die Ursache kommt hier nicht mehr so klar zum Vorschein, dafür werden die Auswirkungen angesprochen. Und was ist nun besser: «-krise» oder «-katastrophe»? «Klimakrise» zeigt die Dringlichkeit sehr gut auf und es ist – hoffentlich – kein immerwährender Zustand, sondern eine «Krise» wird vorübergehen und kann bewältigt werden.

Verwenden Sie mittlerweile auch Begriffe wie «Klimakrise» anstelle von «Klimawandel»?

Dafür bringt «Klimakatastrophe» noch eine andere Sichtweise ein und ist geeignet, wenn Menschen direkt von klimawandelbedingten Katastrophen betroffen sind, zum Beispiel Überschwemmungen, Versinken von Inseln oder Dürre.

Allgemein davon zu reden, bringt die Gefahr mit sich, Menschen abzustumpfen, da sie vielleicht noch nicht (stark) von der Klimakrise getroffen wurden.

Nun sind Sie gefragt: Wie reden Sie über das Thema? Und welche Begriffe werden Sie in Zukunft benutzen?

Kommentare

User #2017 (nicht angemeldet)

Es gibt keine klimakrise und auch keinen Klimawandel Es ist alles im lot

User #3710 (nicht angemeldet)

Vor allem Englisch muss es sein. Looooool

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