Klimastreik: Geschichte und Entwicklung
Der Klimastreik entstand aus den Schulstreiks der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg. Schnell nahm die Bewegung ein globales Ausmass an.
Das Wichtigste in Kürze
- Erste Umweltbewegungen entstanden in der Schweiz bereits in den späten 60er-Jahren.
- Im August 2018 begann die Klimaaktivistin Greta Thunberg mit ihren Schulstreiks.
- 2018 und 2019 entwickelte sich eine internationale Bewegung, die stetig wuchs.
Im August 2018 begann die schwedische Klimaaktivistin mit ihren Schulstreiks. Diese erreichten internationale Beachtung und führten zur globalen Bewegung. Der Klimastreik wuchs schnell und schon bald schlossen sich auch Erwachsene der jugendlichen Bewegung an.
Vorgeschichte: AKW, Waldsterben und Fukushima
Die ersten Umweltbewegungen der Schweiz sind in den späten 60er-Jahren entstanden. Entwickelt hat sich die Umweltbewegung als Widerstand gegen den Bau von Atomkraftwerken.
Bald schon wurden aber auch andere Umweltbedrohungen zum Thema. Etwa das Waldsterben, der Brand und Chemieunfall von Schweizerhalle oder der Atom-Unfall von Tschernobyl. Auch die Abnahme der Ozonschicht geriet in den Fokus. Später bewegte etwa die Plastikflut in den Weltmeeren oder die Atomkatastrophe von Fukushima.
Klimastreik: Entstehung der neuen Bewegung
Am 20. August 2018 verweigerte die damals 15-jährige Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg erstmals den Unterrichtsbesuch in Schweden. Sie stand zuerst täglich, dann freitäglich während der Unterrichtszeit vor das Reichstagsgebäude in Stockholm. Und mit ihrem beschrifteten Schild «Skolstrejk för klimatet» (Schulstreik fürs Klima) zeigte sie ihr Ziel der ganzen Welt.
Im September 2018 kündigte sie dann an, ihren Schulstreik fortzusetzen, bis die Klimapolitik Schwedens den Grundsätzen des Pariser Klimaabkommens entspreche. Sie erzeugte mit ihren Aktionen internationale Aufmerksamkeit und verschiedene Gruppen schlossen sich der Bewegung an.
Die internationale Streikbewegung formierte danach wohl in Australien ihre Anfänge. Dort streikten am 30. November 2018 tausende Schülerinnen und Schüler gegen den Klimawandel. Als Vorbild galt Greta Thunberg, die nur Tage danach in Polen weltbekannt wurde.
Nach Thunbergs erstem Auftritt in Polen gab es für viele Jugendliche weltweit kein Halten mehr. Es kam in verschiedenen Ländern zu Demonstrationen und Schulstreiks gegen den Klimawandel – so auch in der Schweiz.
Im März 2019 erreichte die Bewegung dann ihr globales Ausmass mit Demonstrationen in Japan, Mexiko, Chile, Philippinen, Vanuatu und Indien.
Zunahme: Immer mehr Menschen am Klimastreik
Die Jugendbewegung gewann im Jahr 2019 deutlich an Grösse: Die bisher grösste Demonstration ist jene vom 2. Februar 2019. Gemäss Schätzungen der Organisatoren gingen bis zu 65'000 Personen in verschiedenen Schweizer Städten auf die Strasse.
Mit der Zeit nahmen jedoch nicht mehr nur Schülerinnen und Schüler teil. Auch viele Erwachsene mischten sich unter die Demonstranten. Die Kundgebungen verliefen so gut wie immer friedlich.
Am 28. November 2019 rief das Europäische Parlament schliesslich den Klimanotstand aus.
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie musste die Bewegung vorübergehend öffentliche Streiks und Demonstrationen absagen. Daher fanden mehrere Aktionen 2020 und 2021 online statt.
Der fünfte globale Klimastreik am 24. April 2020 wurde virtuell durchgeführt, wobei mehr als 20'000 Menschen den Livestream verfolgten.
Auch am 19. März 2021 fand der Streik nicht wie gewohnt statt. Die Aktionen wurden coronakonform als individuelle Aktionen oder als Online-Streik organisiert.
Am 21. Mai 2021 fand schweizweit der monatelang geplante Aktionstag Strike for Future statt. Durch die Zusammenarbeit mit Lokalgruppen sowie Gewerkschaften, NGOs und sozialen Bewegungen erreichte dieser Event eine neue Qualität. Zudem wurde die Aktion auch von der Klima-Allianz unterstützt.
Als «Fridays for Future» im März 2022 zum zehnten Mal einen weltweiten Klimastreik ausrief, fanden sich auch Schweizer Anhänger. In Zürich, Basel, Bern und St. Gallen gingen Menschen auf die Strasse, um für einen besseren Klimaschutz zu demonstrieren.