Klimastreik: «Eine andere Welt ist möglich»
Der Klimastreik Schweiz stellt in einem Gastbeitrag Fragen, die zum Nachdenken über eine andere Welt anregen sollen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Klimastreik will die Welt verändern. Doch wie soll die neue aussehen?
- Die Antwort auf diese Frage soll motivieren und vereinen.
Eine andere Welt ist möglich.
Wir wachsen in einer Welt auf, in der alles vorbestimmt scheint. Unsere jetzige Welt baut auf jahrhundertealten Ideen und Traditionen. Die Stützen, auf denen unsere Gesellschaft steht, scheinen fest und unverrückbar.
Daran zu rütteln und Dinge zu hinterfragen, wird viel zu oft als «verrückt» und «unnötig» abgetan oder als Beleidigung gegen alle empfunden, die sich als Teil davon fühlen. Doch auch wenn es manchmal so scheint, als würden wir uns die Zähne am Status Quo ausbeissen: Er ist nicht unveränderbar.
Veränderung ist nichts Neues
Veränderung gab es schon immer und es wird sie auch immer geben. Mit der Angst vor ihr verhält es sich jedoch gleich. Doch Mauern lassen sich einreissen und Beton wird zu feinem Sand, wenn mensch ihn lange genug mahlt.
Und ja, vielleicht klingt das jetzt wie eine leere Floskel. Utopisch und surreal.
Doch das Verständnis, dass wir unsere Mitwelt aktiv beeinflussen und verändern können, ist sehr wichtig. In Zeiten von multiplen Krisen wird und muss sich sowieso alles ändern – eindrücklich zeigt das auch die Klimakrise, die alles in Frage stellt, was ist, war und sein könnte. Die Frage ist nur, in welche Richtung wir steuern: Ob wir die Klimakrise alles zerstören lassen, was uns lieb ist, oder ob wir die Welt gerechter und ökologischer machen.
Wandel muss nicht negativ sein
Wir reden oft über Krisen und Katastrophen im Zusammenhang mit Veränderungen und Wandeln. Und natürlich sind sie ein Teil der Gegenwart und werden leider auch Teil unserer gemeinsamen Zukunft sein. Doch es lohnt sich, auch mal andere Perspektiven der Veränderung einzunehmen. Denn was wir zusammen wuppen müssen ist enorm, doch mit einem lohnenden Ziel vor Augen geht das viel leichter.
Wie viele von uns, lieber auf einen Berg laufen, wenn oben eine Portion Pommes wartet, verhält sich das auch mit gesellschaftlichem Wandel. Ausserdem ist es zentral, dass wir uns eine bessere Welt vorstellen können. Denn wenn wir nicht einmal von einer anderen Welt träumen können, wie wollen wir dann die Kraft aufbringen, für diese Welt zu kämpfen?
Wir haben viel zu gewinnen
Es ist also höchste Zeit, dass wir uns die Frage stellen, was wir alles gewinnen können und was wir von so einem Wandel, einer anderen Welt, einem Systemwechsel hätten. Wie wäre die Welt dann? Wofür dürfen wir kämpfen und worauf dürfen wir hoffen?
Es gibt so viele Fragen, die wir uns in diesem Zusammenhang stellen können. Und die Antworten darauf könnten uns tatsächlich Lust und Freude auf Veränderungen bringen! Hier einige solche Fragen:
- Was würden wir alles tun, wenn wir weniger Lohnarbeit machen müssten?
- Wie würden sich unsere Freundschaften und Beziehungen verändern, wenn wir mehr Zeit für sie hätten?
- Wie sähen Städte aus, wenn sie nicht von Autos besetzt wären?
- Vielleicht würden weniger Menschen alleine leben. Wie würden unsere Häuser aussehen?
- Vielleicht gäb es keine Demos mehr, weil wir auch sonst Gehör finden würden, was täten wir stattdessen?
- Demokratie würde weiter gehen und alle Menschen inkludieren.
- Ab wann dürfte mensch wählen?