Lippen, Wangen, Stirn: Welche Beauty-Eingriffe bemerken Männer?

Alexandra Lüönd
Alexandra Lüönd

Zürich,

Was tun, wenn dein Partner nicht bemerkt, wenn du beim Coiffeur warst? Unsere Beauty-Kolumnistin Alexandra Lüönd hat da einen Tipp.

Alexandra Lüönd.
Beauty-Kolumnistin Alexandra Lüönd. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • «Liebe Beauty-Fans, wir müssen reden», schreibt Alexandra Lüönd in ihrer Kolumne.
  • Es geht um das grosse Wahrnehmungsdefizit vieler Männer.

Das sitzt man drei Stunden beim Coiffeur: Neue Highlights, ein perfekt geschnittener Flicked-out-Bob, natürlich sorgfältig nach aussen geföhnt. Und dann kommst du nach Hause und schaust ihn gespannt an. Und er sagt einfach nichts. Nada. Niente. Nüt!

Liebe Beauty-Fans, wir müssen reden!

Alexandra Lüönd
Diesmal aus Tirana: Beauty-Kolumnistin Alexandra Lüönd. - zvg

Dass Männer oft nicht bemerken, was sich an uns verändert hat, ist eine dieser Wahrheiten, auf die sich fast alle Frauen einigen können.

Bemerkt es dein Partner, wenn du direkt vom Coiffeur kommst?

Mich hat das Thema nicht losgelassen. Also habe ich recherchiert. Und was ich gefunden habe, hat mich stutzig gemacht.

Männer und das grosse Wahrnehmungsproblem

Männer und Frauen verarbeiten Schönheit unterschiedlich. Sogar neurologisch. Eine internationale Forschergruppe rund um Camilo Cela-Conde (Universität der Balearischen Inseln) fand heraus: Während Frauen beide Hirnhälften nutzen, um Schönheit zu bewerten, springt bei Männern nur die rechte Seite an!

Der Grund ist vermutlich evolutionärer Natur: Männer sind Jäger, Frauen Sammlerinnen. Die Detailverliebtheit, mit der wir Gesichter scannen, ist also tief in unserem Gehirn und wohl auch Genen verankert.

Heisst konkret: Wir erkennen sofort, wenn eine Freundin sich die Augenbrauen pigmentieren oder die Nase richten liess. Und der Mann? Er schaut uns an – und denkt maximal: «Irgendöpis isch anders … aber was?»

«Ich stehe auf Natürlichkeit ...»

Es ist paradox. Denn: Trotzdem haben Männer erstaunlich klare Vorstellungen davon, wie «natürliche Schönheit» auszusehen hat: reine Haut, volle Lippen, wache Augen und makellose Konturen. Am besten ganz ohne Make-up, FaceApp oder sichtbare Eingriffe.

Was sie dabei gerne vergessen: Rund 80 Prozent der Frauen, die sie auf Instagram oder dem roten Teppich bewundern, sehen nicht von Geburt so aus. Nein, sie «verdanken» ihren Look der Arbeit erfahrener Beauty-Docs.

Nehmen wir mit Hailey Bieber und Kendall Jenner zwei der populärsten It-Girls unter die Lupe. Ist es nicht auffällig, wie sehr sich ihr Aussehen im Laufe der Jahre verändert hat?

Bieber
Hailey Bieber: Die Frau von Justin Biber war schon immer eine Schönheit, heute jedoch mit verfeinerter Nase, volleren Lippen und einen wacheren Blick. - zvg

Es scheint so, als würden die beiden Freundinnen nicht nur ihre Freizeit miteinander teilen, sondern auch dieselbe Schönheitsklinik.

Kendall Jenner
Kendall Jenner: Nasen-OP, Lip-Filler und geliftete Augenbrauen – Das Victoria Secret Model bleibt trotz Eingriffen das Ideal der «natürlichen» Schönheit. - zvg

Beide liessen sich offenbar einer Rhinoplastik sowie einem Schläfen-Lifting unterziehen. Und ihre Lippen mit einer kleinen Menge Hyaluron auffrischen.

Und was ist mit echter Natürlichkeit?

Werfen wir einen Blick zu Pamela Anderson. Die ehemalige Baywatch-Ikone hält sich heute bewusst von ästhetischen Eingriffen fern, trägt kaum Make-up. Sie steht zu ihren Linien und ihrer Haut.

Pamela Anderson
Pamela Anderson: Natürlich echt: Pamela Anderson heute – der ehemalige Botox-Fan mit Falten, Charakter und Haltung. - zvg

«Ich liebe Frauen ohne Botox!» – die Realität sieht anders aus

Wenn die männliche Spezies sagt, sie stehe auf den «unbearbeiteten Look», meinen viele damit in Wahrheit etwas ganz anderes. Nämlich eine perfekt gepflegte, aber subtil optimierte Version davon.

Hauptsache, es sieht nicht gemacht aus!

Kate Middleton ist dafür das perfekte Beispiel: immer erholt, immer dezent, nie übertrieben. Aber ganz ohne Beauty-Helfer? Wohl kaum.

Kate Middleton
Kate Middleton: Auf dem «Nachher»-Bild sind die Krähenfüsse und Bunny Lines verschwunden. Und die Stirn wirkt wie durch Zauberhand geglättet. - zvg

Jetzt stellt sich die Frage: Was wollen denn nun die Herren wirklich? Ich denke, die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo zwischen «es bitsli Botox» und es bitsli «Ich bin einfach so aufgewacht» ;)

Übrigens: Wie subtil dieser Unterschied sein kann, zeigt eine Zwillingsstudie. Es geht um zwei eineiige Zwillingsschwestern, die gleiche Gene als Voraussetzung haben. Der Unterschied? Eine von beiden hat 19 Jahre lang regelmässig Botox und Filler verwendet, die andere nicht.

Zwillinge
Gleiche Gene, unterschiedliche Entscheidungen: Nur eine der Zwillingsschwestern setzt auf ästhetische Behandlungen. - zvg

Das Ergebnis ist bemerkenswert: Die eine sieht sichtbar glatter, frischer und jugendlicher aus – aber keineswegs künstlich.

Die andere wirkt älter, aber eben auch einen Tick natürlicher.

Für wen machen wir das überhaupt?

Wir machen das nicht, um den Männern zu gefallen, sondern für uns selbst. Beispielsweise für diesen Moment im Spiegel, wenn der Charlotte-Tilbury-Lippenstift perfekt mit den frisch optimierten Lippen harmoniert.

Wir machen es für unser Selbstbewusstsein, weil uns eine glatte Stirn oder eine definierte Kontur ein besseres Gefühl gibt.

Und vielleicht, ganz vielleicht, tun wir es ein kleines bisschen auch für den anerkennenden Blick anderer Frauen. Mein Fazit: Mach, was dir guttut!

Alexandra Lüönd
Beauty-Kolumnistin Alexandra Lüönd setzt auf Filler, Botox. Und auf ihr eigenes Gespür für Ästhetik. - zvg

Und noch ein Tipp, falls dein Partner das nächste Mal nicht bemerkt, dass du beim Coiffeur warst: Gönn dir ein neues Paar Louboutins. Spätestens bei der Kreditkartenabrechnung fällt's ihm auf.

Benutzt du heimlich die Kreditkarte deines Partners oder der Partnerin?

Bliebed schön. Und vor allem: Bliebed eifach öi sälber. Eui Alexandra Lüönd

Zur Autorin: Alexandra Lüönd ist eine führende Unternehmerin im Beauty- und Medical-Retail. Als Gründerin der Beauty2Go-Kliniken sowie «Brows & Brows» schuf sie die grössten Ästhetik-Ketten in der Schweiz. Mit «Brows & Brows» revolutioniert sie die PMU-Branche. Die 37-Jährige schreibt regelmässig Kolumnen für Nau.ch.

Kommentare

User #6225 (nicht angemeldet)

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User #3351 (nicht angemeldet)

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