Marlene Fischer (Grüne SO): Darum bin ich gegen die 1:85-Initiative

Marlene Fischer
Marlene Fischer

Solothurn,

Marlene Fischer (Grüne) erklärt im Gastbeitrag, weshalb sie die 1:85-Initiative in Solothurn ablehnt. Sie befürchtet einen Know-how-Verlust in der Verwaltung.

Marlene Fischer
Marlene Fischer, Kantonsrätin Grüne Kanton Solothurn. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Marlene Fischer, Kantonsrätin Grüne SO, erklärt, wieso sie die 1:85-Initiative ablehnt.
  • «Eine Massenkündigung würde zu einem enormen Know-how-Verlust in der Verwaltung führen.»
  • Dies sagt die Politikerin in ihrem Gastbeitrag.

Die 1:85-Initiative wirbt für einen schlanken Kanton Solothurn. Doch jeder, der schon einmal eine Diät probiert hat, weiss: Einseitige Hungerkuren führen nie zu einer gesunden Figur.

Im Gegenteil: Es drohen Jo-Jo-Effekt und Mangelernährung. Ähnliches könnte auch bei der 1:85-Initiative geschehen: Bei einer Annahme müssten innert zwei Jahren 140 Stellen gestrichen werden.

Befürworten Sie die 1:85-Initiative?

Know-how-Verlust befürchtet

Diese Massenkündigung würde zu einem enormen Know-how-Verlust in der Verwaltung führen.

Know-how, auf das wir angesichts des Fachkräftemangels nicht verzichten können.

Know-how, das wir für die Bewältigung der Klimakrise brauchen. Know-how, das wir dann teuer extern einkaufen müssten. Was unter dem Strich voraussichtlich mehr Steuergeld kostet als vorher.

Es droht also wie bei jeder radikalen Diät ein Jo-Jo-Effekt.

Deshalb lehne ich die 1:85-Initiative (und auch alle anderen einseitigen Hungerkuren) entschieden ab.

***

Zur Autorin: Marlene Fischer ist Mitglied der Grünen Olten und sitzt im Solothurner Kantonsrat. An der ETH in Zürich hat sie Erdwissenschaften (Bachelor) sowie Umweltnaturwissenschaften (Master) studiert.

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Kommentare

User #5446 (nicht angemeldet)

Und wenn man dann noch bedenkt wie gut und sehr umfassend unsere Staatsangestellten versichert sind, kommt nach Annahme der Initiative auch eine erkleckliche Einsparsumme zusammen. Jede und jeder, die unter einem GAV arbeiten, wissen dass bei den meisten GAV die ersten beiden Kranktage auf Kosten der Angestellten gehen. Gleitzeit um schlecht Wetter zu kompensieren, gibt es fast nicht und auch die Löhne liegen am anderen Ende der Staatsangestellten. Warum wohl sind viele Eltern sehr daran interessiert, dass ihre Kids einmal beim Staat arbeiten? Es geht ihnen übermässig gut. Man muss das alles etwas ins Gleichgewicht bringen und dazu ist diese Initiative gut.

Wuschu

Weniger Schlafbeamten = mehr Efizienz. Ja zur 1/85

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