Stadt Luzern

Michael Töngi (Grüne): Weil Junge auch alt werden

Michael Töngi
Michael Töngi

Luzern,

Michael Töngi (Grüne) spricht über die 13. AHV-Rente. Ihn stört insbesondere das gezeichnete Bild, als ob es um eine Umverteilung von Jung zu Alt ginge.

Michael Töngi Grüne
Michael Töngi ist Luzerner Nationalrat für die Grünen. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 3. März 2024 stimmt die Schweiz über die beiden AHV-Vorlagen ab.
  • Michael Töngi (Grüne) äussert sich im Gastbeitrag zur 13. AHV-Rente, die er befürwortet.
  • Eine Stärkung für einkommensschwache Seniorinnen und Senioren sei wichtiger denn je.

Im Abstimmungskampf um die 13. AHV höre ich oft das Argument, die Jungen müssten die Pensionierten finanzieren. Es wird ein Bild gezeichnet, als ob es um eine Vorlage zur Umverteilung von Jung zu Alt ginge. Das ist falsch.

Ja, die AHV wurde schon immer durch Erwerbstätige finanziert und Menschen nach der Pension erhielten dann eine Rente. Aber: Auch die Jüngeren werden einmal älter und können dann von der 13. AHV profitieren. So ist der Mechanismus der AHV.

13. AHV-Rente
Auch die Jungen würden einmal älter und so von einer 13. AHV-Rente profitieren, sagt Michael Töngi im Gastbeitrag. - keystone

Und dieser Ansatz funktioniert seit bald 80 Jahren und ist populär. So hat auch mein Grossvater mit Jahrgang 1881 bei der Einführung der AHV 1948 sofort eine Rente erhalten. Mit der 13. AHV stärken wir die Altersvorsorge für Ältere wie für Jüngere.

AHV deckt bei Weitem nicht die Kosten fürs Leben im Pensionsalter

Und diese Stärkung ist heute wichtiger denn je: Lange wurde uns versprochen, wir würden dank der Pensionskassen immer besser leben. Doch das Gegenteil ist richtig. Wir bezahlen in der Pensionskasse immer mehr ein und erhalten weniger Leistungen.

Für viele Menschen bleibt die AHV die klar wichtigste Altersvorsorge. Gerade Personen mit kleinen Einkommen sind darauf angewiesen, dass sie eine anständige AHV haben. Doch heute deckt sie bei Weitem nicht die Kosten fürs Leben im Pensionsalter.

13. AHV-Rente
Viele Seniorinnen und Senioren sind von Armut betroffen. - keystone

Wer kann schon mit 1860 Franken im Monat leben? So tief lag die durchschnittliche AHV im Jahr 2022. Vor allem Frauen verfügen daneben oft nur über eine Pensionskasse von einigen Hundert Franken pro Monat. Diese Verhältnisse sind beschämend für ein reiches Land wie die Schweiz.

Keine Rücksichtnahme auf Menschen, die Aufbesserung nötig hätten

Auf Podien erlebe ich, wie Gegnerinnen und Gegner der 13. AHV uns plötzlich einen Einsatz für Rentnerinnen und Rentner mit kleinen Einkommen versprechen. Da wundere ich mich ziemlich.

Stimmen Sie am 3. März für die 13. AHV-Rente?

Vor vier Jahren passte das Parlament die Ergänzungsleistungen an. Was machte es damals? Es schuf ein paar bitter nötige Anpassungen und kürzte gleichzeitig Leistungen. Da war nix von Rücksichtnahme auf Menschen, die eine Aufbesserung nötig hätten.

Zur Person: Michael Töngi (56) ist Luzerner Nationalrat für die Grünen.

Kommentare

User #4999 (nicht angemeldet)

Wir fertigen auch Zahnspangen für Erwachsene an.

User #2552 (nicht angemeldet)

Ich nehme den 13. gerne. Mehr geld haben ist immer gut. Auch wenn ich es nicht im geringsten nötig habe als vermögender rentner. Und die jungen blechen sich einmal mehe dafür ab. 5 miiliarden jährlich.

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