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Grünen-Nationalrat Michael Töngi über die Wohninitiative

Michael Töngi
Michael Töngi

Luzern,

Am 9. Februar wird über die Initiative für «Mehr bezahlbare Wohnungen» abgestimmt. Ein Kommentar des Luzerner Nationalrats Michael Töngi (Grüne).

Michael Töngi
Michael Töngi, Nationalrat und Vizepräsident des Mieterinnen- und Mieterverbands Schweiz. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar findet die Abstimmung über die Wohninitiative statt.
  • Für Grüne-Nationalrat Michael Töngi steht fest: Die Initiative ist gut für das Gewerbe.

Die Problematik ist bekannt: In den Innenstädten können sich nur noch Uhren- und Schmuckgeschäfte oder internationale Ketten die Ladenmieten leisten. Und auch in der Agglomeration ist die Situation schwierig: In meiner Wohngemeinde lancierte die CVP eine Initiative zur Unterstützung des Gewerbes. Sie fürchtete die Verdrängung der Gewerbetreibenden.

Die hohen Mietpreise sind also auch für Gewerbler ein Problem. Die Lösung liegt auf der Hand: Wollen wir Gewerbetreibende in den Städten und Agglomerationen halten, müssen sie zahlbare Ladenlokale und Betriebsstätten finden können. Und diese gibt es bei den Genossenschaften.

zürich
Grossandrang von Menschen auf der Zürcher Bahnhofstrasse. - Keystone

Sie schaffen an den richtigen Orten Gewerberäume und Ladenlokale und vermieten sie zu vernünftigen Preisen. Sie helfen so mit, ein Quartier lebendig zu halten und gutem Handwerk eine Chance zu bieten. Denn wir wissen: Die Mietpreise bei den Genossenschaften sind im Durchschnitt 20 Prozent tiefer als bei renditeorientierten Vermietern.

Tiefere Mieten, mehr Geld zum Leben

Die Initiative hat einen weiteren positiven Effekt fürs Gewerbe. Die Mieten sind mit Abstand der höchste Ausgabenposten für einen Haushalt. Es kommt also sehr darauf an, ob Mieterinnen und Mieter wegen überhöhten Mieten all ihr Budget aufbrauchen oder ob sie dank moderaten genossenschaftlichen Mietpreisen noch Geld zum Leben haben.

Wo spart eine Familie Geld, wenn es knapp wird? Beim auswärts Essen oder bei der Einrichtung. Der Tisch kommt dann nicht vom lokalen Schreiner, sondern wird in der IKEA gepostet. Das Gewerbe geht leer aus.

ikea spreitenbach
Höhere Mieten bedeutet auch Möbel von IKEA, statt vom lokalen Schreiner. - keystone

Und: Wohnbaugenossenschaften planen, bauen und sanieren mit lokalen Dienstleistern und Gewerbe vor Ort. Entstehen neue Genossenschaftssiedlungen, so profitiert das Gewerbe von neuen Aufträgen.

Die Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» bringt nicht nur mehr preisgünstige Wohnungen, sondern ist auch für das Gewerbe ein dreifacher Gewinn.

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