Plus-Size-Model Stella: Warum es nicht mutig ist, dick zu sein!

Stella Kizildag
Stella Kizildag

Zürich,

Wer hat es nicht auch satt, sich hinter unrealistischen Schönheitsidealen zu verstecken? Hier kommt die erste Nau.ch-Kolumne von Plus-Size-Model Stella.

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Stella ist neue Nau.ch-Kolumnistin. Sie schreibt über «Body Positivity». - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zürcherin Stella Kizildag schreibt ab sofort einmal im Monat über «Body Positivity».
  • Stella warnt davor, dass Social Media oftmals eine verzerrte Realität vermittle.
  • Ein freundlicher Umgang mit sich selbst sei essenziell.

Wer weiss, vielleicht sind wir uns schon einmal begegnet? Beispielsweise in der TV-Show «Switzerland's Next Topmodel» oder in nationalen Werbekampagnen. Ich bin Stella, ein Curvy-Model aus Zürich. Ich stehe für Selbstliebe, Mut und Authentizität.

Als Plus-Size-Model bin ich auch auf dem Laufsteg unterwegs. Und einen Preis habe ich kürzlich auch gewonnen: den dritten Platz bei den «Swiss Influencer Awards» in der Kategorie «Newcomer».

Mein grösster Erfolg ist es aber, den Menschen zu zeigen, dass Schönheit keine Kleidergrössen kennt!

Stella Kizildag
Plus-Size-Model Stella Kizildag ist neue Nau.ch-Kolumnistin. - zvg

Warum kämpfen wir immer noch gegen uns selbst?

Obwohl das neue Jahr eine zunehmende Präsenz von Body Positivity in den sozialen Medien zeigt, fällt es vielen weiterhin schwer, sich ohne Angst vor negativen Reaktionen zu zeigen.

Bist du zufrieden mit deinem Aussehen?

Aktuellstes Beispiel dafür ist Ilka Bessin (53), bekannt als «Cindy aus Marzahn». Die deutsche Komikerin zögerte, ein Strandfoto auf Instagram zu posten, weil sie Angst vor den negativen Reaktionen hatte. Das darf doch nicht sein!

ilka bessin angst
Ilka Bessin wagt einen mutigen Schritt. - Instagram @ilkabessin

Das falsche Schönheitsideal

Aber ja, unsere Gesellschaft vermittelt halt oft das Bild, dass nur ein bestimmtes Schönheitsideal als akzeptabel gilt.

Dabei liegt das Problem nicht bei den Körpern selbst. Sondern in den unrealistischen Erwartungen, die überall verbreitet werden.

Stella
In Werbekampagnen kämpft Stella dafür, dass verschiedenste Körperformen repräsentiert werden. - Modeva Herbstkampagne 2024 (Ellin Anderegg)

Dabei gibt es keinen Grund, den eigenen Körper zu verstecken! Jeder Körper trägt einen Menschen durch das Leben, schenkt Kraft, Liebe – und wertvolle Momente.

Was beeinflusst dein eigenes Körperbild am meisten?
Stella
An jedem Tag gilt das Motto für Stella: «Schönheit kennt keine Grenzen – feiere, wer du bist!» - zvg

Der ultimative Body-Positivity-Guide

Ein positives Körpergefühl entsteht nicht von heute auf morgen, sondern entwickelt sich über Zeit und bewusste Entscheidungen. Kleine Veränderungen im Alltag können dazu beitragen, mehr Akzeptanz für den eigenen Körper zu entwickeln.

Die folgenden vier Ansätze unterstützen eine wertschätzende Sichtweise und fördern langfristig ein stabiles Selbstbewusstsein:

1. Toxische Vergleiche vermeiden

Soziale Medien zeigen oft eine inszenierte Realität. Das bewusste Entfolgen von Accounts, die negative Gefühle auslösen, kann dabei helfen, den eigenen Blick auf die Realität zu schärfen. Und es hilft, inspirierende Personen zu finden.

Stella
Ein Triangel-Bikini am Strand zu tragen oder Unterwäsche auf dem Laufsteg zu zeigen, ist für die Body-Positivity-Aktivistin überhaupt kein Problem. - zvg

2. Bewegung als Wertschätzung des Körpers betrachten

Sport sollte nicht als Strafe gesehen werden, sondern als Möglichkeit, den eigenen Körper bewusst wahrzunehmen und zu stärken.

Aus diesem Grund habe ich vor wenigen Monaten mit einem Salsa-Kurs gestartet.

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Stella übt jetzt Salsa-Tanzen. - Instagram / @stellakizildag

3. Kleidung als Ausdruck der Individualität wählen

Mode sollte Freude bereiten und den eigenen Stil unterstreichen, anstatt sich an vermeintliche Normen oder «Problemzonen» anzupassen.

Wer also ein «Crop-Top» anziehen möchte, sollte das bitteschön auch tun!

4. Ein wertschätzender innerer Dialog

Die Art der Selbstgespräche beeinflusst massgeblich das eigene Selbstbild. Ein wohlwollender Umgang mit sich selbst kann langfristig das Selbstbewusstsein stärken.

Darum lautet mein Motto: «Schönheit kennt keine Grenzen – feiere, wer du bist!»

Stella
An der Sky-Show-Premiere zur dritten Staffel «The White Lotus» strahlt Stella von innen heraus – und das trotz Speckröllchen. - zvg

Selbstakzeptanz als Schlüssel zum Wohlbefinden

Schönheit ist für mich keine festgelegte Norm, sondern eine individuelle Wahrnehmung. Niemand ausser der eigenen Person kann bestimmen, was als schön gilt.

Die grösste Form der Selbstfürsorge liegt also in der Akzeptanz des eigenen Körpers. Und zwar unabhängig von gesellschaftlichen Erwartungen.

Jeder Tag bietet eine neue Gelegenheit, sich wohlzufühlen – und sich selbst mit Anerkennung zu begegnen.

Zur Person: Stella Kizildag (29) ist ein erfolgreiches Curvy-Model und bekannt als Vorreiterin für «Body Positivity» in der Schweiz. Sie inspiriert Menschen dazu, sich in ihrem Körper wohlzufühlen und gängige Schönheitsideale zu hinterfragen. Instagram: @stellakizildag.

Kommentare

User #1272 (nicht angemeldet)

Auf der offiziellen Homepage des BAGs: "Adipositas ist eine komplexe chronische Erkrankung und hat gleichzeitig eine Doppelrolle: Adipositas ist gemeinsam mit Übergewicht auch ein Risikofaktor für nicht-übertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 und einige Krebsarten. In der Schweiz sind 43 Prozent der erwachsenen Bevölkerung übergewichtig". Warum spricht man immer von body positivity?

User #4703 (nicht angemeldet)

"Das sind keine Menschen, das sind Models" Zitat aus "30 über Nacht / 13 going on 30" Nun, ich gratuliere dieser Frau: sie scheint ein Mensch und ein Model zu sein. Bravo!

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