Simone Richner (FDP): Wohnen in der Stadt Bern

Simone Richner
Simone Richner

Bern,

Auch in der Stadt Bern wird der Wohnungsmangel thematisiert. Das Lockern von Vorschriften könne das Bau- und Justizverfahren vereinfachen. Ein Gastbeitrag.

simone richner
Simone Richner ist Vizepräsidentin der FDP Stadt Bern und Mitglied im Berner Stadtrat. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die aktuelle Nachfrage nach Wohnraum in der Stadt Bern übersteigt das vorhandene Angebot.
  • Es soll mehr gebaut werden, wofür die Stadt attraktivere Rahmenbedingungen gestalten soll.
  • Wären diese besser, würde mehr gebaut werden, findet Simone Richner in ihrem Gastbeitrag.

Auch in der Stadt Bern ploppt das Schlagwort Wohnungsmangel vermehrt auf. Auch wenn man meines Erachtens noch nicht von Wohnungsnotstand sprechen kann, lässt es sich trotzdem feststellen, dass das vorhandene Angebot mit der steigenden Nachfrage nicht Schritt hält.

Gleichzeitig ist festzustellen, dass Investoren im Bereich des Wohnungsbaus fehlen. Nicht erstaunlich, wenn man sich die Flut an Auflagen vor Augen führt, welche alleine die Behörden den Bauträgern auferlegt. Hinzu kommen rechtliche Hindernisse: Auflagen in den Bereichen Lärmschutz, Ortsbildschutz und der Denkmalpflege. Dies alles setzt der Bautätigkeit einen massiven Dämpfer auf. Der Ruf nach staatlichem Eingriff ist deshalb auch bereits in der Stadt Bern lautstark erfolgt.

Was aber dabei verkannt wird, ist, dass auch wenn die Stadt selber baut, sie dieselben Hürden und damit Kosten zu bewältigen hat wie Private. Die neuste Lösung soll daher der gemeinnützige Wohnungsbau in Form von Baugenossenschaften bieten. Dieser bringt den auserwählten Bewohnerinnen und Bewohner zwar tiefere Mieten, jedoch nur, weil die Stadt den Boden im Baurecht zu Preisen abgibt, die weit unter dem Marktwert liegen.

Wohnen Sie in einer Genossenschaftswohnung?

Dadurch subventioniert die Stadt auch sogenannt «nicht subventionierte» Wohnungen in den Genossenschaften. Hinzu kommen vergünstigte Darlehen und andere Mechanismen und die Stadt hat auf diese Weise weniger Einnahmen und weniger Geld für öffentliche Aufgaben im Gesundheitswesen oder in der Bildung.

Wohnungsmangel
Der Wohnungsmangel in der Schweiz wird akuter, Mieten steigen. (Symbolbild) - keystone

Die Stadt sollte ihr Handeln daher besser auf das Schaffen von attraktiveren planungs- und baurechtliche Rahmenbedingungen fokussieren, damit insbesondere durch das Lockern von Vorschriften und die Beschleunigung der Bau- und Justizverfahren bspw. mit Hilfe der Digitalisierung Baugesuche effizienter bearbeitet werden können und in der Folge auch mehr gebaut wird.

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