Verena Herzog (SVP) kritisiert Ignazio Cassis scharf
Die Schweiz wirbt an der Weltausstellung durch das Philip-Morris-Sponsoring mit «sauberer, dafür giftiger», findet SVP-Nationalrätin Verena Herzog.
Das Wichtigste in Kürze
- SVP- Nationalrätin Verena Herzog kritisiert das Tabak-Sponsoring an der Weltausstellung.
- Die Thurgauerin ist ob der ausbleibenden Reaktion von Bundesrat Cassis schockiert.
Wer sich in unserem liberalen Staat in Eigenverantwortung für das Rauchen entscheidet, der soll das dürfen. Denn schliesslich trägt er/sie die gesundheitlichen Konsequenzen und Einschränkungen selber.
Wenn die finanziellen Folgen auch selber getragen würden, wäre das noch konsequenter.
Der amerikanische Weltkonzern Philip Morris als Sponsor der Schweiz an einer Weltausstellung, das ist meine persönliche Meinung, ist untragbar, handelt es sich doch um einen x-fach verurteilten Konzern.
Schockiert über Bundesrat Cassis' Reaktion
Dass Bundesrat Cassis als ausgebildeter Arzt sich nicht vehement dagegen wehrt, ist schockierend. Nur wem wichtige Informationen fehlen, fällt auf die neuen Marketingtricks von Philip Morris herein.
Immerhin wurde der Konzern in den USA mehrfach dafür verurteilt, da seine Werbung den Hinweis auf die Schädlichkeit seiner Produkte jahrzehntelang bewusst verschleiert hatte.
Lautete der Tenor früher «wenn Sie rauchen, geniessen Sie die Natur und den Erfolg» heisst es heute «wenn Sie E-Zigaretten rauchen, leben Sie gesünder». Jeder weiss, dass die Werbung durch die Verharmlosung auch junge, noch nichtrauchende Menschen anspricht.
E-Zigaretten sind sauberer, aber giftiger
Das Ziel des Marketings von Philip Morris sind Neukunden. Der Zweck ist, weiterhin massive Abhängigkeit zu erzeugen. Denn die E-Zigaretten erzeugen zwar keinen Rauch, sondern Dampf. Der Nikotingehalt der E-Zigaretten ist jedoch beträchtlich und macht hochgradig süchtig.
Wie auf jeder Packung deklariert sein muss, ist Nikotin schädlich. Mehr Nikotin ist schädlicher. Ein Konzern, der ein Geschäftsmodell hat «wir sind jetzt sauberer, dafür giftiger» darf in keinem Schweizer Pavillon Platz finden.
Sponsoring zerstört gutes Schweizer Image
Dass sich Philip Morris dem guten Image der Schweiz bedienen will, ist nachvollziehbar. Aber dass sich die Schweiz mit Philip Morris das gute Image zerstören lässt, ist für mich nicht verständlich.
Wir müssen unser Land an einer Weltausstellung mit Schweizer Firmen mit innovativen Produkten und Produkten mit Nutzen für die Gesellschaft in der ganzen Welt präsentieren, sonst opfern wir die Glaubwürdigkeit der Schweiz.
