Elektrische Zigarette: Giftige Stoffe in Produkten von Philip Morris
Die elektrische Zigarette von Philip Morris enthält giftige Stoffe. Der Hersteller beteuert aber, diese würden nicht eingeatmet.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei den Filtern der E-Zigaretten Iqos lösen sich gifte Stoffe.
- Doch der Hersteller Philip Morris beteuert, dass diese nicht eingeatmet werden.
Die boomende elektrische Zigarette soll gefährdend sein. Aus den Filtern der Marke Iqos von Philip Morris entweichen bei Erwärmung hochgiftige Stoffe. Das hat ein Labor im Auftrag des Blauen Kreuzes Bern-Solothurn-Freiburg entdeckt, wie die «SonntagsZeitung» berichtet.
Bei der Untersuchung wurden die Polymerfilter auf 100 Grad erhitzt. Das Labor stellte dabei fest, dass sich gefährliche Giftstoffe – sogenannte Isocyanate – vom Filter lösen. Ob der Stoff beim Konsum inhaliert wird, wurde nicht getestet.
Rainer Kaelin, Waadtländer Lungenspezialist und früherer Vizepräsident der Lungenliga Schweiz, warnte gegenüber der Zeitung. «Wenn sich erhärtet, dass beim Konsum von Iqos Isocyanate eingeatmet werden, ist das hoch problematisch». Bereits das Einatmen sehr kleiner Mengen könne die Gesundheit stark schädigen und bereits nach drei Monaten krank machen. Im Extremfall habe das Einatmen von Isocyanaten in der Luft «bereits nach einem Jahr zu Krankheiten mit tödlichem Verlauf geführt».
Philip Morris sieht Problematik nicht ganz
Philip Morris räumt dem Bericht zufolge die Existenz des Gifts in der elektrische Zigarette ein. Im Alltagsgebrauch von Iqos werde der Stoff aber nicht inhaliert, versicherte ein Konzernsprecher mit Verweis auf eigene detaillierte Untersuchungen.
Das Blaue Kreuz widerspricht den Aussagen des Konzerns. Philip Morris will künftig gegen 40 Prozent des Umsatzes mit «risikoreduzierten Produkten» erwirtschaften. Der Konzern preist Iqos als eine «potenziell weniger schädliche Alternative zu herkömmlichen Zigaretten» an.