Demokratin äussert sich zu den Kongresswahlen in den USA
In den USA fanden die Zwischenwahlen um 435 Sitze im Repräsentantenhaus und 35 Senatssitze statt. Auch im Ausland lebende Amerikaner gingen wählen.
Das Wichtigste in Kürze
- In den USA fanden die Zwischenwahlen statt.
- Das gesamte Repräsentantenhaus sowie ein Drittel des Senats wurden neu gewählt.
- Die Demokraten gewinnen die Mehrheit im Repräsentantenhaus.
Bei den US Zwischenwahlen gewinnen die Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus. Die Republikaner behalten dabei weiterhin die Mehrheit im Senat und bauen diese sogar aus. Die blaue Welle, die sich die Demokraten erhofft haben, bleibt somit aus.
Kathryn Edson, Vorsitzende der Vereinigung der in der Schweiz lebenden Demokraten, freut sich trotzdem. «Es ist ein grosser Erfolg. Ich denke, wir können sehr glücklich sein.»
Krankenversicherung bewegt beide Seiten
Die Mehrheit in der Grossen Kammer gibt den Demokraten die Möglichkeit zu verhandeln, wenn für ein Gesetz ein Mehr in beiden Kammern benötigt wird. Dass Trump die Wahl trotzdem als «riesigen Erfolg» für die Republikaner bezeichnet, erstaunt Edson nicht. Sie ist überzeugt, dass die neu gewonnene Mehrheit eine Balance in das amerikanische System bringen wird, vor allem bei kontrovers diskutierten Themen.
«Die Amerikaner brauchen dringend eine allgemeine Krankenversicherung. Denn viele Amerikaner sind nicht versichert.» Edson kritisiert die Versuche der Republikaner, das bestehende Krankenversicherungs-System aufzulösen. Sie geht davon aus, dass gerade dieses Thema die Wählerschaft mobilisierte: «Sogar republikanische Wähler haben endlich bemerkt, dass auch sie eine Krankenversicherung benötigen.»
Mehr Auslandstimmen
Laut Edson haben in den Zwischenwahlen dieses Jahr rund sieben Mal so viele im Ausland lebende Amerikaner gewählt, wie in bisherigen Zwischenwahlen. Sie sagt: «Viele Amerikaner, die im Ausland leben, wissen nicht, dass sie die Möglichkeit haben, wählen zu gehen.» Deshalb seien für die «Democrats Abroad» 150'000 Freiwillige Helfer in 150 Ländern im Einsatz gewesen, um Auslandamerikanern zu erklären, wie sie wählen können.
Trotz den Niederlagen einiger demokratischer Hoffnungsträger bleibt Edson optimistisch: «Nach den letzten Wahlen waren wir sehr enttäuscht und schockiert. Nun arbeiten wir für die Zukunft.» Dass die Amerikaner in zwei Jahren wählen gehen, ist für sie ein grosses Anliegen: «Es geht um die Demokratie. Ich glaube, Trump hat deutlich gezeigt, dass er nicht an die Demokratie glaubt.»