Eidgenössisches Schwingfest: Paul Eggimann ist der Zwilchhosen-Guru
Seit vielen Jahren stellt Paul Eggimann die Zwilchhosen fürs Eidgenössisches Schwingfest in seiner Sattlerei her. Stolz blickt er aufs baldige ESAF in Zug.
Das Wichtigste in Kürze
- In einer Woche findet das Eidgenössische Schwingfest in Zug statt.
- Produzent der berühmten Zwilchhosen fürs ESAF ist Paul Eggimann aus Grünen BE.
- Bereits vor Monaten stellte der 64-Jährige die Schwingerhosen fürs Fest her.
Schon von aussen ist die Sattlerei von Paul Eggimann mit ihrer altdeutschen Beschriftung gut zu erkennen. In der Werkstatt angekommen, könnte man schon fast von einem Museum sprechen. Eine Nähmaschine, mit der seit Jahrzenten genäht wird und verschiedenste Werkzeuge, die es in dieser Art wohl kaum mehr gibt.
Einziger Hersteller am Eidgenössischen Schwingfest
«Ich schon ein wenig stolz darauf», sagt Eggimann. Damit meint er nicht sein «Museum», sondern seine Zwilchhosen. Seit Jahren produziert der 64-Jährige die Hosen der «Bösen» für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest. Ungefähr 100 Stück waren es fürs diesjährige Fest in Zug.
Mittlerweile mache die Herstellung der Zwilchhosen rund 60 - 70 Prozent seines Umsatzes aus. «Pro Stück habe ich etwa zwei Stunden Arbeitsaufwand, wobei ich drei verschiedene Grössen produziere», sagt der Emmentaler.
Fast keine Mitbewerber
Konkurrenziert wird Eggimann nur von einem anderen Betrieb, der sich in Rohrbach BE befindet. Dass es in absehbarer Zeit keinen Zwilchhosen-Produzenten mehr geben könnte, ist für den gelernten Sattler ausgeschlossen. «Seit hundert Jahren hat der Schwingerverband noch immer einen Hersteller gefunden. Da muss man sich keine Sorgen machen.»
Eidgenössisches Schwingfest: Paul Eggimann sieht keinen Favoriten
Paul Eggimann ist ein begeisterter Anhänger des Schwingsports. Er ist öfters an Festen anzutreffen und für einen Schwatz mit den Athleten zu haben.
Über eine offene Naht bei seinen Hosen habe er sich noch nie aufregen müssen, doch nerve ihn etwas anderes: «Wenn die Schwinger ihre Hosen auf den Boden werfen und andere noch darüber laufen, ist das nicht schön.» Ein gewisses Verständnis hat er aber doch: «Die Schwinger sind halt teilweise etwas wütend nach einer Niederlage.»
Auf einen Favoriten für das Eidgenössiche Schwingfest in Zug will sich Eggimann nicht festlegen. Zu ausgeglichen sei das Niveau der Topschwinger. Und auch ein persönlicher Lieblingsschwinger hat der Emmentaler nicht: «Wer am Sonntag Abend zu oberst steht, der hat es auch verdient.»