Erster «Angstfrei Kongress» in Bern mit einer Prise Spiritualität
Gemäss den Veranstaltern ist es eine Weltpremiere: Heute und morgen findet in Bern unter der Regie von Gabriel Palacios der erste «Angstfrei Kongress» statt.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag und Sonntag findet in Bern der erste «Angstfrei Kongress» statt.
- Es treten Referenten wie Allan Guggenbühl, Evelyne Binsack und Daniele Ganser auf.
Flugangst, Angst vor Spinnen, Prüfungsangst. Die Zahl der Ängste scheint schier unendlich. «Angstfrei zu leben ist eine völlige Utopie», sagt Hypnoseexperte Gabriel Palacios. Der mehrfache Bestsellerautor führt dieses Wochenende in seiner Heimatstadt Bern den ersten «Angstfrei Kongress» durch.
Angst als Auslöser für Süchte
Palacios, der vor zehn Jahren durch die TV-Show «The next Uri Geller» einem Millionenpublikum bekannt wurde, kam die Idee dazu vor zwei Jahren. «Viele Leute vergessen, dass Angst eines der Kernthemen für jegliche Folgewirkungen wie Zwänge, Suchtverhalten und Blockaden ist.»
Wer am Anlass teilnehmen will, muss aber tief ins Portemonnaie greifen. Ein Tagespass kostet 199 Franken, ein sogenanntes Platin Ticket für beide Tage inklusiv Verpflegung und VIP-Platz kostet 999 Franken. «Ich habe kein wirtschaftliches Interesse, sondern will eine Botschaft nach aussen tragen», sagt Palacios. Die ganze Organisation mit internationalen Topreferenten habe aber nun mal ihren Preis.
Evelyne Binsack und Daniele Ganser unter den Referenten
Zu den Rednerinnen und Rednern zählen Extremsportlerin Evelyne Binsack, Jugendpsychologe Allan Guggenbühl und Angststörungsexperte Borwin Bandelow. Aber auch der umstrittene Historiker Daniele Ganser und der spirituelle Heiler Patric Pedrazzoli referieren. Das brachte dem Kongress vereinzelt den Ruf eines Esoterikanlasses ein.
Palacios lacht. «Ich finde Esoterik und Spiritualität gar nicht per se schlecht, jeder darf das glauben, was er will.» Es sei wichtig, dass am Kongress auch diese beiden Sparten bedient seien. «Ich finde Gansers polarisierende Perspektiven sehr spannend.»
Ziel der Weltpremiere – so betitelt Palacios den Kongress – sei nicht angstfrei, sondern angstfreier zu sein. «Angst entsteht im Kopf. Also kann man auch mit dem Kopf arbeiten, um die Angst zumindest im Zaun zu halten», ist der 29-Jährige überzeugt.
Und was bereitet Palacios Angst? Nach kurzem Überlegen sagt er: «Ich habe weniger Angst um mich, als um andere Leute, die mir wichtig sind.»