In der Super League soll VAR klare Fehlentscheidungen vermeiden
Nächste Saison wird der Videoassistent (VAR) in der Schweiz eingeführt. Bei allen Super League Spielen soll bei klaren Fehlentscheidungen eingegriffen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Video Assistant Referee (VAR) wird ab kommender Saison in der Super Leaue eingesetzt.
- Offensichtliche Fehler des Schiedsrichters sollen mit Hilfe vom VAR vermieden werden.
Nach Deutschland, Spanien und Italien folgt nun auch die Schweiz. Der umstrittene Video Assistant Referee (VAR) wird ab kommender Saison in der höchsten Schweizer Liga, der Raiffeisen Super League, eingesetzt.
Klare Fehlentscheide vermeiden
Der Videoassistent wird in der Schweiz in vier Situationen eingesetzt. Bei Tor- und Penaltyentscheidungen, bei einer möglichen (direkten!) Roten Karte und bei einer Spielerverwechslung. Allerdings nur bei einem klaren Fehlentscheid des Schiedsrichters.
Grösste Herausforderung sei dabei die Grundfrage, wann ein klarer, offensichtlicher Fehler vorliegt, meint Hellmut Krug, Verantwortlicher für die VAR-Ausbildung. «Wir sind dabei, genau das zu definieren und arbeiten eng mit den Schiedsrichtern zusammen», sagt Krug.
Weniger Kameras in der Super League
Im Vergleich zu anderen Wettbewerben werden in der Super League während einem Spiel deutlich weniger Kameras eingesetzt. An der WM 2018 waren es an jedem Spiel 37 Kameras, in der Schweiz hingegen «nur» sechs bis zehn.
Ziel sei es gemäss Dani Wermelinger, Ressortleiter der Spitzen-Schiedsrichter, sich in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln. «Klar hätten wir auch lieber 30 Kameras, dann hätten wir bessere Bilder und könnten noch mehr Spielszenen auflösen», meint Wermelinger.
Fehler «unvermeidbar»
Doch auch mit noch mehr Kameras werde es künftig immer noch zu Fehlentscheidungen kommen, meint Krug. Dies liege daran, dass es während eines Fussballspiels immer subjektive Entscheidungen, wie beispielsweise Fouls oder Handspiele, gebe.
«Fehlentscheide sind unvermeidbar aber mit Hilfe des Videoassistenten können die krassen Fehler vermieden werden», sagt Krug weiter. So würden auch die Schiedsrichter zukünftig nicht mehr so stark in der Kritik stehen.
3 Millionen-Projekt für SFL und SFV
Finanziert wird der VAR während der Implementierung vom Schweizer Fussballverband (SFV). Das kostet 1,5 Millionen Franken. Während der laufenden Meisterschaft komme gemäss dem Präsidenten der Swiss Football League (SFL), Heinrich Schifferle, der selbe Betrag nochmals hinzu. Dieser werde dann aber von der SFL selber abgedeckt.