Klimawandel: Anton Gunzinger sieht keine Zukunft für AKW
Das Wichtigste in Kürze
- Mit den Klimazielen wird plötzlich Atomstrom wieder zum Thema.
- Ein ETH Forscher will, dass die Schweiz wieder auf AKW's setzt.
- Jetzt widerspricht ein Forscher-Kollege, ebenfalls der ETH.
- AKWs haben finanziell keine Chance und seien gefährlich.
Soll der Klimawandel gestoppt werden, muss der CO2-Ausstoss gebremst werden. Das brachte die Lobby der Atomkraft auf den Plan. Nuklearforum-Präsident und FDP-Nationalrat Hans-Ulrich Bigler will die Klimaziele mit AKWs erreichen. Die Jungfreisinnigen wollen das AKW-Verbot wieder aufheben.
Wackelt der Ausstieg aus der Atomkraft, den der Bundesrat 2011 beschlossen und das Volk 2017 bestätigt hat? Sogar ETH Professor Horst-Michael Prasser befürwortet die Nuklearenergie.
Anderer Forscher widerspricht
Doch an der renommierte Eidgenössisch Technische Hochschule Zürich ist man sich nicht einig. Professor Anton Gunzinger widerspricht seinem Kollegen.
«Alleine vom Preis her hat die Atomkraft keine Chance – sie ist viel zu teuer», so Gunzinger. Alternative Energien seien heute viel günstiger, das Festhalten an Atomkraft hauptsächlich dem Lobbyismus geschuldet.
«Es ist eine ältere Generation die noch Atomkraft will, die schiessen aus allen Rohren! Aber wirtschaftlich und zeitgemäss ist Atomkraft nicht», sagt der Professor.
Kritik an Forscher-Kollege
Gunzinger kritisiert Forscher-Kollege Horst-Michael Prasser, der sich für Atomstrom einsetzt. «Ich arbeite mit neuen Zahlen, dann hat ein AKW keine Chance», so Gunzinger auf den Forscher-Kollege angesprochen.
Klimawandel: Schweiz verschläft Erneuerbare?
ETH Professor Gunzinger kritisiert die hiesige Entwicklung von den Erneuerbaren: «Die Schweiz merkt nicht, was abgeht bei erneuerbaren Energien!» Aber man könne selber etwas tun, indem man etwa Solarstrom kaufe.
Auch die neu erstarkte Klimastreik Bewegung stellt sich trotz CO2-schonendem Atomstrom gegen AKW's. So etwa Aktivist Benjamin Schaufelberger (20): «Das Risiko eines Unfalles ist zu gross. Was bringt es uns nach einer Nuklear-Katastrophe noch, dass wir CO2 eingespart haben?»