SBB lässt Zuger im selbstfahrenden Bus mitfahren

Selbstfahrende Autos, Züge oder Busse sind Realität. Vor allem letzteres hält in der Schweiz zunehmend Einzug. So testet Postauto seit 2016 ein selbstfahrendes, gelbes Fahrzeug. Auch die SBB tüftelt seit Beginn des letzten Jahres in Zug an ihrem «MyShuttle».

Der kleine rot-weisse Bus wurde zuerst auf einer Teststrecke eingesetzt und Anfang Jahr auf die Zuger Strassen zugelassen. Nun darf auch jeder einen Fahrt mit dem kleinen Bus machen. Bisher war dieser ausschliesslich für ausgewählte Kundengruppen zugänglich.

Dies für rund einen Monat, sagt die SBB. Ziel: Weitere Kundenrückmeldungen sammeln und auswerten. Wie kommt denn die selbstfahrende Kiste bei den Zugerinnen und Zugern an?

Da der «MyShuttle» der SBB bereits seit einigen Monaten in Zug zu sehen ist, haben sich auch viele schon ein erstes Bild gemacht.

Eine 74-jährige Passantin ist jedoch skeptisch: «Ich getraue mich noch nicht einzusteigen! Es ist noch etwas zu früh.» Skeptisch war auch ein Sicherheitsfahrer, der mit an Bord des «MyShuttle»-Busses mitfährt.

Aber: «Ich weiss, was es kann und was es nicht kann. Es ist eine ganz interessante Sache», ist er überzeugt. Auch drei junge Zuger geben sich offen: «Ich unterstütze es, wenn man etwas so zukunftsorientiertes versucht.»

Sie erhoffen sich gar, «dass er in der Nacht länger fährt.» Ob der selbstfahrende Bus tatsächlich Nachtschwärmer vom Ausgang heimfährt, ist jedoch noch Zukunftsmusik.

Die Entwicklung der selbstfahrenden Fahrzeuge geht zwar rasant voran. Doch bis man in der Schweiz ohne Chauffeur zur Arbeit pendelt, wird es noch eine Weile dauern. Dafür müssen die gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden, die beispielsweise keine Begleitung eines Sicherheitsfahrers mehr erfordern.

Wie Verkehrsexperten schätzen, dauert es noch bis zu zehn Jahre, bis die selbstfahrenden Fahrzeuge salonfähig sind.