SCB: Neo-Sportchefin Florence Schelling im grossen Video-Interview
Nach den verpassten Playoffs in der letzten Saison gibt es beim SCB gleich mehrere personelle Änderungen. Neo-Sportchefin Florence Schelling im Video-Interview.
Das Wichtigste in Kürze
- Florence Schelling ist seit Anfangs April Sportchefin des SC Bern.
- Im Video-Interview mit Nau.ch spricht sie über ihren Start während der Corona-Krise.
Im April hat der SCB mit der Verpflichtung von Florence Schelling als neue Sportchefin eine kleine Bombe platzen lassen. Auch sie selbst sei vom Anruf von CEO Marc Lüthi überrascht gewesen, sagte die 31-Jährige kurz nach der Vertragsunterzeichnung.
Mittlerweile ist es um die ehemalige Nati-Eishockey-Torhüterin ruhiger geworden. «Ich habe mich gut in Bern eingelebt und an den Arbeitsalltag gewöhnt», sagt Schelling im Video-Interview mit Nau.ch.
Die Verpflichtung von Schelling überraschte nicht nur wegen ihres jungen Alters, sondern auch aufgrund gesundheitlicher Umstände. Im Februar 2019 brach sie sich bei einem Skiunfall den sechsten Halswirbel.
Seither befindet sich die Zürcherin mehrmals pro Woche in der Reha. Auch wenn sie beim SCB zurzeit noch nicht eine Vollzeitstelle besetzt, ginge es ihr gesundheitlich sehr gut. «Ich bin noch nicht bei hundert Prozent, aber nahe dran», ist Schelling überzeugt.
Doppelte Herausforderung beim SCB
Dass sie überhaupt in der Lage ist, nach dem Vorfall eine solche Herausforderung anzugehen, ist durchaus erstaunlich. Auch Schelling gibt zu: «Es ist eine unglaubliche Möglichkeit für mich, mit der ich nach meinem Unfall nicht gerechnet hätte.»
Umso mehr freue sie sich auf die kommenden Aufgaben. Diese dürften sich sich aufgrund der Corona-Krise mit Sicherheit nicht vereinfachen. Doch Schelling scheint gelassen: «Ich sehe die Corona-Situation im Bezug auf meine Arbeit sehr positiv.»
Wie bitte? «Natürlich gibt mir Corona zusätzliche Arbeit. Aber um mich herum geht es allen gleich», erklärt sie. Niemand wisse genau, wie mit der Krise umzugehen ist, weshalb sie die aktuelle Lage nicht als zusätzliche Schwierigkeit sehe.
Schelling macht sich keinen Druck - trotz Vorbildfunktion
Und wie schlägt sie sich als Frau in der reinen Hockey-Männerwelt? «Das ist für mich völlig normal» lacht Schelling. «Ich bin in dieser Eishockey-Welt aufgewachsen und habe den Hauptteil meiner Karriere im Männer-Hockey verbracht.»
Und doch ist Schelling die erste Sportchefin im Schweizer Eishockey. Das sei aber noch lange kein Grund, sich selber unter Druck zu setzen. «Ich will einfach meine Arbeit machen. Wenn wir mit dem SC Bern Erfolg haben, weiss ich, dass ich einen guten Job gemacht habe.»