Seilbahn zum Zoo Zürich ruft grossen Widerstand auf den Plan

Tierliebhaber sollen in Zukunft mit einer Seilbahn vom Bahnhof Stettbach zum Zoo Zürich gelangen. Ein entsprechendes Projekt befindet sich derzeit in der Planungsphase, nun gab die Baudirektion diese Woche grünes Licht für den Gestaltungsplan. Dies jedoch erst im zweiten Anlauf, nachdem 2011 der erste Gestaltungsplan zurück gewiesen wurde.

Die rund zwei Kilometer lange Bahn würde von elf Masten getragen, die rund 60 Meter hoch wären. Während sich der Zoo erfreut hinter das Projekt stellt, stösst die Seilbahn in Dübendorf auf wenig Gegenliebe. So hat sich auch ein Verein «Zoo ohne Seilbahn» gegründet.

Der Verein stellt sich gegen die geplante Verbindung, denn das Projekt «geht mitten durch die grüne Lunge durch.» Das erklärt Jurist Christian Widmer, der den Verein und andere Einsprecher bei rechtlichen Fragen vertritt.

«Wir finden, dass ist eine Verschandelung, der Zoo ist anders erschlossen. Wenn schon ein Projekt, dann nicht mit einer Seilbahn.» Denn diese sei eine Attraktion, wie schon der Zoo selber.

Die Seilbahn sei besonders eine Verschandelung der Landschaft, aber nicht nur. «Ein sehr wichtiger Punkt ist die Verkehrssituation in Stettbach. Dort wirt momentan derart gebaut, der Bahnhof ist jetzt schon am Anschlag.» Zudem gäbe es kaum Parkplätze in Stettbach: «Es ist eine Illusion, wenn man meint, alle kämen mit dem ÖV.»

Diese Bedenken gehen direkt an den neuen Zürcher Regierungsrat und Baudirektor Martin Neukom. Der Grüne erweckt die Hoffnung auf ein umweltfreundlicheres Zürich. Auch auf eine möglichst umweltfreundliche Seilbahn zum Zoo Zürich?

Widmer reagiert nüchtern: «Es ist völlig egal, was für ein Partei-Mantel er hat, es geht um die Sache. Es geht darum, ob er die Anwohner schützt und einsieht, dass das Ganze einen Deckmantel hat.» Das Projekt werde unter einem grünen Deckmantel verkauft, dass es doch gut sei, dass die Besucher auf die Seilbahn umsteigen. Doch damit werde nur eine Werbekampagne verdeckt: «Der Zoo will eine weitere Attraktion schaffen.»

Bis es wirklich soweit kommt, stehen jedoch noch einige Hürden im Weg. Der Verein werde alle Instanzen nutzen, «bis zum Bundesgericht.» Aber auch danach stehe noch die Konzession des Bundesamt für Seilbahnen aus.