SP Aargau geht mit queerer Liste in den Wahlkampf
Das Wichtigste in Kürze
- Für die National- und Ständeratswahlen im Herbst stellt die SP Aargau mehrere Listen.
- Neu ist darunter auch eine queer-feministische Unterliste.
Cisgender: Jene Menschen, die sich dem Geschlecht zugehörig fühlen, in dem sie biologisch geboren wurden. Transgender: Menschen, die sich in ihrem biologischen Geschlecht nicht wohl fühlen. Heterosexuell: Menschen, die sich vom anderen Geschlecht angezogen fühlen. Homosexuell: Menschen, die sich vom selben Geschlecht angezogen fühlen.
Das zeigt: Die geschlechtliche und sexuelle Orientierung der Menschen kennt verschiedene Ausprägungen. Dem will die SP Aargau nun Rechnung tragen.
Eine Liste für Frauen, die sich nicht als Frau fühlen
In Hinblick auf die Ständerats- und Nationalratswahlen von nächstem Herbst, stellt sie eine queer-feministische Liste. Insgesamt 15 Personen haben sich nominieren lassen. Darunter Cisgender, Transmenschen, Homosexuelle und Menschen mit Migrationshintergrund.
Dieses weite Spektrum war das Ziel bei der Öffnung der Liste, sagt Kandidatin Antonia Iten von den SP-Frauen. «Also auch Frauen, die nicht als Frau geboren wurden, sich aber trotzdem als Frau fühlen, so wie ich», erklärt Iten.
Die queer-feministische Liste «q*f!» ersetzt die Aargauer Frauenliste. Die Frauen kandidieren heuer nämlich auf der Hauptliste, zusammen mit den Männern.
Eine Liste auch für Männer, die sich als Männer fühlen
Natürlich erhoffe man sich mit der q*f!-Liste Stimmen für die SP. «Primär wollen wir aber das Thema in der Bevölkerung verbreiten», meint Antonia Iten.
Auch Cis-Mann Fabio Haller kandidiert auf der Liste. Cisgender sind die meisten Menschen. Haller ist biologisch als Mann geboren und identifiziert sich auch so. Trotzdem: «Ich bin sehr stolz, auf dieser Liste zu sein», meint er gegenüber Nau.
SP will Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit schaffen
Doch werden die queeren Menschen nicht genau durch die Liste exkludiert? «Genau dadurch, dass wir eine eigene Liste haben, schaffen wir mehr Aufmerksamkeit», sagt Iten.
In der Ukraine sei auch gerade ein Komiker auf dem Weg Präsident zu werden. Auch Pepe Grillo habe es in Italien geschafft.
«Vielleicht ist uns das Glück hold und wir stellen einen Nationalrat oder eine Nationalrätin», so Antonia Iten.