Ueli Schmezer: «Handys sind der neue Alkohol!»
Unter 16 Jahren gibts keinen Alkohol. «Da nehmen wir die Gefahr ernst», sagt Ueli Schmezer. «Warum nicht bei Handys?»
Das Wichtigste in Kürze
- Ueli Schmezer ist Nau.ch-Kolumnist, sein Videoformat heisst «Auf den Punkt».
- Er sagt, die meisten Leute bildeten sich ein, sie hätten das Handy im Griff.
- Dabei sei es umgekehrt – das Handy habe sie im Griff. Mit krassen Folgen.
In der neusten Ausgabe seiner Videokolumne sagt Ueli Schmezer: «Die meisten Handyuser kommen mir vor wie die vielen Leute, die sagen: ‹Ich habe kein Problem mit Alkohol.›»
Dabei sei offensichtlich, dass sie ein Problem hätten, sie merkten es nur nicht.
Für den Nau.ch-Kolumnisten ist klar: Handys sind eine Droge. «Aber den meisten Leuten ist das nicht bewusst.»
Auch nicht, dass dahinter ein raffinierter Mechanismus stecke, der nur ein Ziel verfolge: «Dass wir länger dran bleiben, dass wir abhängig werden.»
Das Hirn der Userin, des Users erhalte beim Surfen und auf Social Media ständig Dopamin-Kicks.
Unterbewusster Kick
«Und diesen Kick suchen wir unbewusst immer wieder.» Bis wir schlicht nicht mehr ohne Handy sein könnten.
«Würdest du deinem 12-jährigen Kind eine Flasche Wein in die Hand drücken?», fragt Ueli Schmezer.
Und er gibt die Antwort gleich selber: «Nie im Leben! Aber ein Handy problemlos.»
Verheerende Folgen
Dabei seien die Folgen bei Kindern noch verheerender.
Die Abgabe alkoholischer Getränke an Jugendliche unter 16 Jahren ist gemäss Lebensmittelgesetz verboten.
Wer sich nicht daran hält, macht sich strafbar. «Da erkennen wir die Gefahr und nehmen sie ernst», sagt Ueli Schmezer.
Bei der Droge Handy fühle sich hingegen niemand wirklich verantwortlich.
Zur Person: Ueli Schmezer ist Journalist und Jurist – und er sitzt ab dem 1. März 2025 im Schweizer Nationalrat. Er hat bis 2022 für SRF gearbeitet, zuletzt im «Kassensturz». Heute ist er selbstständiger Auftrittscoach, Medientrainer und SP-Mitglied. Seit über 20 Jahren steht Schmezer auch als Musiker auf der Bühne.