737-Max-Jets: Boeing erhält Grossbestellung aus Indien
Trotz jüngster Sicherheitsbedenken hat die indische Airline Akasa Air 150 Jets der Reihen 737 Max 8 und Max 10 von Boeing bestellt.
Der US-Flugzeugbauer Boeing hat trotz der jüngsten Sicherheitsprobleme einen Grossauftrag aus Indien bekommen. Die erst vor zwei Jahren gestartete indische Airline Akasa Air platzierte eine feste Order für 150 Jets aus den Baureihen 737 Max 8 und Max 10, wie das Unternehmen am Donnerstag auf einer indischen Luftfahrtmesse in Hyderabad mitteilte. Der Auftrag umfasst keine der jüngst nach einem Beinahe-Unglück in die Schlagzeilen geratenen Maschinen vom Typ Max 9. Die bestellten Flugzeuge sollen bis 2032 an Akasa geliefert werden.
Nach dem Zwischenfall mit einer Boeing-Maschine, bei der im Flug ein Rumpfteil herausbrach, hatte die US-Luftfahrtbehörde FAA Ermittlungen eingeleitet. Diese könnten weit über das Problem mit dem konkreten Bauteil hinausgehen. Die Aufseher hatten angeordnet, Flugzeuge des Typs Boeing 737 Max 9 am Boden zu lassen und zu inspizieren.
Probleme bei den Modellen
Auch darüber hinaus hat Boeing Probleme mit den Max-Modellen. Der Konzern hatte in den vergangenen Monaten Auslieferungen von Modellen der 737 Max zweimal unterbrochen – zunächst wegen Qualitätsmängeln am hinteren Rumpfteil, dann wegen fehlerhafter Bohrlöcher in dem Druckschott, das die Flugzeugkabine nach hinten abschliesst. Im Herbst 2018 war eine Maschine der Fluggesellschaft Lion Air vom Typ 737 Max 8 abgestürzt, alle Menschen an Bord starben. Nach einem ähnlichen Absturz einer Maschine von Ethiopian Airlines im März 2019 verhängten Luftfahrtbehörden in aller Welt Startverbote für die 737 Max.
Erst nach 20 Monaten und technischen Verbesserungen durften die Maschinen in den USA wieder abheben. In anderen Weltregionen erfolgte die Wiederzulassung noch später. Das Desaster kostete Boeing Milliarden. Von der Krise hat sich der Konzern immer noch nicht erholt. 2019 verlor er die Position als weltgrösster Flugzeughersteller an den europäischen Airbus-Konzern – und hängt ihm bis heute hinterher.