Aktien von Toniebox-Hersteller werden an der Börse gehandelt
Bei den Tonieboxen spielt die Musik nun auch an der Börse: Die Aktien des Audiowürfel-Herstellers Tonies SE werden seit Montag in Frankfurt am Main gehandelt, wie die Deutsche Börse mitteilte.

Das Wichtigste in Kürze
- Produzent von Audiowürfeln für Kinder will international weiter wachsen.
Dafür schloss sich der Düsseldorfer Spielehersteller, der zuvor unter dem Namen Boxine firmierte, mit einer SPAC zusammen - einer Special Purpose Acquisition Company, die als leere Börsenhülle bereits im April an der Börse gestartet war.
Für den Börsengang auf SPACs zu setzen, liegt derzeit bei einer Reihe von Unternehmen im Trend. Ein eigenes operatives Geschäft haben SPACs nicht - einziges Ziel einer solchen Mantelgesellschaft ist es, durch einen Platzierung an der Börse Kapital von Investoren einzusammeln. Das Geld wird dann dazu verwendet, innerhalb eines begrenzten Zeitraums ein nicht-börsennotiertes Unternehmen zu übernehmen und es an die Börse zu bringen. Am Freitag vollzogen das Unternehmen 468 SPAC I und die Boxine GmbH ihren Zusammenschluss, wie die Unternehmen mitteilten.
Der Gang aufs Parkett der Tonies SE ist nach Angaben der Deutschen Börse bereits der zweite «SPAC-IPO» in diesem Jahr in Frankfurt. Der Tonies SE fliessen nach Unternehmensangaben durch die Zusammenführung nun Bruttoerlöse in Höhe von rund 190 Millionen Euro zu. Das Geld soll demnach in «internationale Wachstumsinitiativen, vor allem in den US-Markt, sowie in Produkt- und Plattformerweiterung investiert werden». Das Unternehmen erwartet für 2021 einen Jahresumsatz von rund 172 Millionen Euro; bis 2025 sollen es 700 Millionen Euro sein.
Tonies verkauft ein bildschirmloses Audio-Unterhaltungssystem für Kinder, das dann beispielsweise für Hörspiele, Wissensvermittlung oder Musik verwendet werden kann. Für die Wiedergabe werden Figuren, die etwa Kinderbuchcharakteren nachempfunden sind, auf die Audiowürfel gesetzt. Von den Figuren gibt es nach Unternehmensangaben inzwischen 300 zu kaufen.
Bislang brachte das Unternehmen nach eigenen Angaben seit Einführung der Geräte 2016 mehr als 2,4 Millionen Tonieboxen und über 25 Millionen Tonies unter die Leute. Derzeit ist Tonies in Deutschland, Österreich, der Schweiz, in Grossbritannien, Irland, Frankreich und den USA vertreten.
«Als börsennotiertes Unternehmen sind wir nun bestens gerüstet, um unsere kategorieführende Position zu stärken und neue, innovative Unterhaltungsformate für Kinder auf der ganzen Welt einzuführen», erklärte Ko-Chef Patric Fassbender. Ko-Chef Marcus Stahl bezeichnete die Notierung an der Frankfurter Börse als wichtigen «Meilenstein» für das zukünftige Wachstum des Unternehmens und dessen «ehrgeizigen Expansionspläne».