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Aldi & Lidl machen sich in Schweizer Städten breit

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Bern,

Diese Woche hat Lidl im Zentrum von Bern eine Filiale eröffnet. Aldi wird bald folgen. Die Städte-Offensive ist nicht frei von Risiko.

Lidl
Holz und Self-Check-out: Die Lidl-Filiale im Loeb gibt sich modern. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Discounter Aldi und Lidl wollen auf Stadtgebiet wachsen.
  • Damit weichen die Unternehmen von ihrer eigentlichen Strategie ab, erklärt der Experte.

Zentraler könnte Lidl kaum sein. Am Donnerstag hat der Discounter eine Filiale im Untergeschoss des Warenhauses Loeb eröffnet. Direkt im Bahnhof Bern.

Auch Konkurrent Aldi hat die Bundeshauptstadt im Visier. Am Kornhausplatz und an der Spitalgasse sollen noch dieses Jahr neue Filialen in der Innenstadt eröffnen.

Noch sind Stadt-Filialen der Discounter rar. Von den 220 Aldi-Filialen befindet sich nur rund jede fünfte auf Stadtgebiet. Lidl betreibt schweizweit 153 Filialen, wenige davon in der Stadt.

Spitalgasse
Bald ist Aldi in der Spitalgasse in Bern präsent. - Keystone

Man lege bei der Expansionsstrategie einen «besonderen Fokus auf Standorte mit Hochfrequenzlage in urbanen Zentren», heisst es bei Aldi auf Anfrage. Auch Lidl setzt «verstärkt auf Standorte in hochfrequentierten Citylagen».

Fläche schwer zu finden

Anders als Coop und Migros haben die Discounter lange eine «One Size fits all»-Strategie verfolgt. Heisst: ein Ladenkonzept für möglichst alle Filialen. «Dies schafft Skalen- und Kostenvorteile, die fester Bestandteil der Strategie der Discounter sind», sagt Matthias Schu, Detailhandelsexperte der Hochschule Luzern. Doch in den Innenstädten sei es schwer, dafür geeignete Fläche zu finden.

Die Lidl-Filiale im Loeb ist rund 850 Quadratmeter gross, jene von Aldi an der Spitalgasse wird eine Verkaufsfläche von 420 Quadratmetern aufweisen. Beide Läden sind damit kleiner als die typischen Filialen auf dem Land.

Schu
Matthias Schu von der Hochschule Luzern. - zvg

Durch die geänderten Konzepte sieht Schu in den Innenstadt-Filialen der Discounter vor allem Prestigeobjekte. «Sie erhöhen Komplexität und damit die Kosten, da die Mieten deutlich höher ausfallen und die Bewirtschaftung dieser Sonderflächen vom bisherigen, uniformen Konzept abweicht.»

Kaufen Sie regelmässig beim Discounter ein?

Der beschränkte Platz ist nicht die einzige Herausforderung für die Discounter. Schu beobachtet deutliche Unterschiede im Konsumverhalten von Stadt und Land. Die Stadtbevölkerung kaufe oft mehrmals pro Woche ein, während die Landbevölkerung eher zum klassischen Wocheneinkauf tendiere. «Auch weichen die Sortimente in den Verkaufsstellen voneinander ab – in den Städten liegt der Fokus viel stärker auf Convenience und Direktverzehr.»

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