Allianz SE: Justizministerium schaltet sich in Hedgefonds-Streit ein
Die Allianz SE fürchtet hohe Kosten im Streit um die US-Hedgefonds. Nun hat auch das Justizministerium eine Untersuchung begonnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Allianz SE wird von mehreren Investoren über ihre US-Hedgefonds verklagt.
- Nun hat sich neben der Wertpapieraufsicht auch das Justizministerium eingeschaltet.
- Der Versicherer berichtete nun, dass er mit grossen finanziellen Verlusten rechnet.
Mehrere US-Pensionsfonds fordern Milliarden von US-Dollar von dem Versicherungskonzern Allianz SE. Zuvor hat sich bereits die Börsenaufsicht in den Streit eingeschaltet. Nun hat laut dem «Handelsblatt» auch das amerikanische Justizministerium eine Untersuchung gestartet.
Allianz SE warnt vor finanziellen Auswirkungen
Deshalb befürchtet der Vorstand des Münchener Konzerns nun, dass die Klagen und möglichen Strafen mehr kosten werden als bisher angenommen. Die mit den «Structured Alpha Fonds» verbundenen Angelegenheiten könnten erhebliche Auswirkungen auf künftige Finanzergebnisse haben. Davor warnte der Versicherer in einer Mitteilung am Sonntagabend.
Die drohenden Kosten lassen sich aber nicht genau abschätzen, deshalb wird auch weiterhin auf eine Rückstellung verzichtet. Die Allianz SE kooperiert sowohl mit der Wertpapieraufsicht SEC und dem Justizministerium DOJ. Zudem wurde nun eine eigene Überprüfung der Angelegenheit eingeleitet.
Bei dem Streit geht es um Hedgefonds, die die Allianz Global Investors (AGI) unter dem Namen «Structured Alpha Fonds» auflegte. In dem Corona-Tief im Frühjahr 2020 hatten die Papiere massive Verluste erlitten. Der Konzern wird deshalb von mehreren grossen Investoren verklagt, die Schadensersatzforderungen liegen mittlerweile bei rund sechs Milliarden Dollar.