Am Loeb Egge in Bern gibt es Kaffee gegen Bitcoins

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Bern,

Die Betreiber von Energy Kitchen setzen auf die Zukunft: Am Loeb-Egge können Kunden neuerdings mit Bitcoins bezahlen. Der Ansturm hält sich in Grenzen.

Bitcoin
Der Bitcoin ist mehr eine Anlage als ein Zahlungsmittel. - Screenshot Youtube

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Energy Kitchen in Bern können Kunden mit Bitcoins bezahlen.
  • Es ist das erste Angebot dieser Art weltweit.
  • Das System vereinfacht den Kauf, sagen die Entwickler.

Den Loeb-Egge in Bern kennt jedes Kind. Dort, am Bahnhof von Bern, steht seit Ende September eine Weltpremiere: Von der Öffentlichkeit fast unbeachtet hat das Warenhaus Loeb in seiner Take-Away-Bistro «Energy Kitchen» im Erdgeschoss ein neues Bezahlsystem eingeführt: Kunden können seit Kurzem mit der Kryptowährung Bitcoin bezahlen.

Scannen, bezahlen, abholen

«Wir wollen es den Kunden möglichst einfach machen, gesundes Essen einzukaufen», sagt Geschäftsführer Christian Gierstorfer zu Nau. Das bezahlen mit Bitcoins sei da ein logischer Schritt gewesen. Denn: Auf einem Screen kann der Kunde das gewünschte Produkt mittels QR-Code scannen und gleich bezahlen. Die Software generiert ein Codewort, mit dem er danach sein Produkt im Bistro abholen kann – ohne Einkassieren.

Der Screen am Loeb-Egge, an dem sich Kunden von Energy Kitchen ihr Produkt bestellen und bezahlen können.
Der Screen am Loeb-Egge, an dem sich Kunden von Energy Kitchen ihr Produkt bestellen und bezahlen können. - Nau

Möglich macht dies eine neue Software. Bisher war die Bestätigung einer Transaktion zeitaufwändig. Energy Kitchen konnte den Prozess nun aber für das sogenannte Lightning Network optimieren, sodass die Bezahlung innert Sekunden klappt. Im Angebot sind vorerst nur wenige Produkte wie Kaffee, Smoothie, Muffin und Sandwich.

Reaktionen aus der ganzen Welt

«Wir hatten Reaktionen aus der ganzen Welt», sagt Betriebsleiter Gierstorfer. China, Russland, England, den USA. Die wenigen Kunden, die das Angebot bisher nutzten, waren denn auch zumeist Leute, die sich mit Kryptowährungen schon beschäftigt hatten und das System einmal ausprobieren wollten. Nerds, IT-Experten, Early Adopter also.

Wer sich einen «Blockaccino» oder einen «Tasty Byte Muffin» per Bitcoin erstehen will, muss aber nicht zwingend mit Kryptowährungen handeln. «Am SBB-Automaten kann sich jeder Bitcoin-Guthaben auf seine App laden», erklärt Gierstorfer. Da die virtuelle Währung starken Schwankungen ausgesetzt ist, werde der Bitcoin-Preis der Produkte zudem alle fünf Minuten angepasst.

Abgerechnet wird bei Energy Kitchen aber in «echtem» Geld, versichert Gierstorfer. «Das ist, wie wenn Sie bei uns mit einer Euro-Kreditkarte bezahlen würden». Trinkgeld hingegen lässt sich keines geben. Und bisher kommen nur Android-Nutzer in den Genuss, die iPhone-App solle bald folgen.

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