Amazon-Offensive mit Läden ohne Kasse läuft harzig
Eigentlich will Amazon bis Ende Jahr 56 Läden ohne Kasse eröffnet haben. Doch bisher haben nur 14 Filialen ihre Türen geöffnet.
Das Wichtigste in Kürze
- Amazon Go hat dieses Jahr 15 Filialen eröffnet. Geplant waren 56.
- Bis 2021 will der Konzern eigentlich 3000 Supermärkte ohne Kasse betreiben.
Als Amazon Ende 2016 den ersten Laden ohne Kasse präsentierte, war die weltweite Aufmerksamkeit sicher. Kein Wunder: Statt Self-Checkout-Kassen setzt das Unternehmen auf eine Kombination aus Kameras und Sensoren. Eine Revolution.
Nach ersten technischen Problemen öffnete das Unternehmen 2017 eine erste Filiale für die Öffentlichkeit. Und Amazon Go hatte grosse Pläne: Alleine dieses Jahr sollten 56 dieser kassenlosen Läden entstehen, schreibt «The Information» auf Berufung eines internen Dokumentes.
Nur: Von seinen ambitionierten Zielen ist der US-Konzern weit entfernt. Dieses Jahr hat das Unternehmen bisher 18 Filialeröffnungen angekündigt, effektiv eröffnet wurden bisher 15.
Wird das Konzept überarbeitet?
Was ist passiert? Da eine offizielle Erklärung ausblieb, lässt sich über die Gründe nur spekulieren. Das Tech-Portal «The Verge» glaubt etwa, dass das Unternehmen Mühe hat, gute Standorte zu finden.
Eine weitere Möglichkeit wäre auch, dass Amazon das Konzept überarbeitet. Im April gab das Unternehmen bekannt, dass künftig auch Bargeld in den Go-Filialen akzeptiert werden soll. Das würde zwar den Bezahlprozess verlangsamen, aber auch mehr Kunden anlocken.
Letzte Woche kam aus, dass der Konzern offenbar mit der Bezahlung via Fingerabdruck liebäugelt. Gut möglich, dass das Unternehmen deshalb auf die Bremse tritt.
Was auch immer für den langsamen Ausbau sorgt: Die bis zu 2021 geplanten 3000 Filialen in den USA, scheinen mehr und mehr in die Ferne zu rücken.