Australische Umweltschützer wollen umstrittenes Gas-Projekt stoppen

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Australien,

Aus Sorge vor einer weiteren Bedrohung des Great Barrier Reefs wollen Umweltschützer ein Erdgas-Projekt in Australien gerichtlich stoppen lassen.

Australische Umweltschützer wollen Gas-Projekt stoppen
Australische Umweltschützer wollen Gas-Projekt stoppen - Great Barriier Reef Marine Park/AFP/Archiv

Die Australian Conservation Foundation reichte am Dienstag gegen das Förderprojekt des Gaskonzerns Woodside einen entsprechenden Antrag auf eine einstweilige Verfügung ein. Die Umweltschützer argumentieren darin, dass das sogenannte Scarborough-Projekt erheblich zur Erderwärmung beitrage - und dadurch auch das Korallenriff weiter geschädigt wird.

Das Scarborough-Gas sei «eine Klimabombe, die kurz vor der Detonation steht», warnte die Geschäftsführerin der Umweltschutzorganisation, Kelly O'Shanassy. Nach Angaben der Australian Conservation Foundation sind durch das fossile Projekt gewaltige Treibhausgasmissionen in Höhe von 1,37 Milliarden Tonnen zu erwarten. Dies allein reiche aus, die globale Erwärmung um weitere 0,0004 Grad Celsius ansteigen zu lassen, was wiederum einen «signifikanten Einfluss» auf das Riff haben werde.

Zwar liegt das umgerechnet rund 10,5 Milliarden Euro schwere Bohrprojekt vor der Küste Westaustraliens und damit tausende Kilometer vom Great Barrier Reef entfernt. In den vergangenen Jahren haben Korallenriffe wie das berühmte Unesco-Weltnaturerbe vor der Nordostküste Australiens aber tatsächlich bereits massiv unter den Folgen des Klimawandels gelitten, was sich unter anderem in einer wiederholten Korallenbleiche zeigte.

«Das Riff schert sich nicht um die Quelle der Treibhausgase, die es schädigen», sagte O'Shanassy und verwahrte sich gegen den «Buchhaltungstrick», der den Eindruck erwecke, «dass diese Emissionen sich auf Riffe in Australien nicht auswirken, nur weil das Gas mehrheitlich in Übersee verbrannt wird».

Woodside schätzt die CO2-Emissionen durch das Gas-Projekt hingegen auf lediglich 878 Millionen Tonnen. Konzernchefin Meg O'Neill verwies zudem darauf, dass das Unternehmen alle wesentlichen Umweltgenehmigungen erhalten habe. Sie kündigte an, Woodside werde sich juristisch «vehement» zur Wehr setzen.

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