Mittelstand

Automobilindustrie und Mittelstand warnen vor Abkehr von China

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Deutschland,

Angesichts des China-Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Automobilindustrie davor gewarnt, sich von dem wichtigen Absatzmarkt abzuwenden.

Strasse in Peking
Strasse in Peking - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Bedeutung des Marktes noch zu gross - Abhängigkeiten verringern.

«Das aktuelle Geschäft mit China sichert hier in Deutschland eine grosse Zahl von Arbeitsplätzen», sagte die Präsidentin Automobilverbands VDA, Hildegard Müller, den Funke Zeitungen vom Donnerstag. «China versorgt uns aktuell mit wichtigen Rohstoffen, die wir selbst nicht besitzen und auch nicht über alternative Handelsabkommen sichergestellt haben.»

Es sei zwar richtig, Abhängigkeiten abzubauen, fuhr Müller fort. «Das bedeutet aber nicht, sich abzuwenden.» Die Antwort auf die Krisen unserer Zeit «kann und darf keine Abkehr von der Globalisierung und der internationalen Kooperation sein». Eine Entkopplung von China sei «nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geostrategisch falsch».

An dem Besuch von Scholz in der Volksrepublik, der von einer Wirtschaftsdelegation begleitet wird, hatte es im Vorfeld auch Kritik gegeben, vor allem mit Bezug auf die dortige Lage der Menschenrechte. Zugleich ist China seit Jahren der wichtigste Handelspartner der Bundesrepublik.

China sei inzwischen der grösste Automobilmarkt und -produzent der Welt, betonte die VDA-Präsidentin. Der Markt habe also nicht nur für die deutsche Automobilindustrie eine sehr grosse Bedeutung. Statt einer Abkehr seien «mehr Gespräche zwischen Ländern und Regionen» nötig sowie «mehr Rohstoff-, mehr Energie und mehr Handels- und Investitionsabkommen», forderte Müller.

Auch der deutsche Mittelstandsverband BVMW warnte davor, «chinesisches Porzellan zu zerschlagen». Der Vorsitzende Markus Jerger sagte den Funke Zeitungen, China bleibe «auf absehbare Zeit einer der wichtigsten Handelspartner des exportorientierten deutschen Mittelstandes». Es wäre «töricht», diese Stellung alternativlos zu riskieren. «Wir brauchen die Rohstoffe und Vorprodukte aus dem Ausland genauso wie deren Absatzmärkte.»

In China sind über 5000 deutsche Firmen mit 1,1 Millionen Beschäftigten tätig – neben den grossen bekannten Unternehmen wie Volkswagen oder BASF sind dies auch unzählige Mittelständler wie der Kettensägenhersteller Stihl, der Maschinenbauer Trumpf oder der Gummibärchenproduzent Haribo. Sie profitieren von günstigen Arbeitskräften und einem riesigen Markt.

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