Mittelstand

Beatrice Wertli (Mitte): Für den Mittelstand wird zu wenig getan

Beatrice Wertli
Beatrice Wertli

Bern,

Die Berner Gemeinderatskandidatin Beatrice Wertli (Mitte Stadt Bern) äussert sich zu den steigenden Kosten des Mittelstands. Ein Gastbeitrag.

Beatrice Wertli Meierhans
Beatrice Wertli (Mitte Stadt Bern). - Frederike Asael

Das Wichtigste in Kürze

  • Beatrice Wertli tritt für Die Mitte bei den Berner Gemeinderatswahlen im November 2024 an.
  • Entlastungen erreichen den Mittelstand nicht, für ihn steigen die Lebenshaltungskosten.
  • Reformen seien dringend notwendig, der Mittelstand müsse besser unterstützt werden.

2025 steigen die Krankenkassenprämien im Kanton Bern erneut – diesmal um durchschnittlich 5,6 Prozent. In der Prämienregion 1, zu der auch die Stadt Bern gehört, liegt die Standardprämie für Erwachsene ab 2025 bei knapp 500 Franken pro Monat!

Das trifft viele Haushalte hart, besonders den Mittelstand. Diese Bevölkerungsgruppe verdient zu viel, um von staatlichen Entlastungen zu profitieren, aber zu wenig, um die immer höheren Lebenskosten problemlos tragen zu können. Für diese Familien und Einzelpersonen wird der Alltag immer teurer, und die Belastung steigt und steigt …

Bern
Der Berner Mittelstand sei am Limit. Krankenkassen, Kitas und die steigende Kostenlast die Ursache, sagt die Berner Gemeinderatskandidatin Béatrice Wertli (Mitte Stadt Bern). (Symbolbild) - Pixabay

Die Krankenkassenprämien sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Gerade in der Stadt Bern zeigt sich, dass vermeintlich soziale Finanzierungssysteme, wie etwa die Tarife für Kitas und Tagesschulen, oft am Ziel vorbeischiessen.

Besonders für den Mittelstand lohnen sich Erwerbstätigkeit und Karriereaufbau immer weniger: Die nicht verbilligten Kita-Tarife sind so hoch, dass viele Familien kaum davon profitieren können, wenn beide Elternteile arbeiten.

Dies führt dazu, dass sich für Familien mit mittlerem Einkommen Erwerbstätigkeit kaum auszahlt. Ähnlich verhält es sich mit der Tagesschule, deren Kosten ebenfalls eine grosse finanzielle Belastung darstellen. Während sie für Geringverdiener und sozial Schwache fast gratis ist, wird sie für den Mittelstand zu einer grossen Belastung.

Mittelstand muss entlastet werden

Ich finde: Es kann nicht sein, dass diejenigen, die hart arbeiten, um für sich und ihre Familien eine bessere Zukunft zu schaffen, an den Rand der Erschöpfung getrieben werden – nur weil die Lebenshaltungskosten ständig steigen und die staatlichen Entlastungen sie nicht erreichen.

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Die Lebenshaltungskosten steigen für den Mittelstand immer weiter. Sie profitieren nicht von verbilligten Tarifen für Kitas oder Tagesschulen. (Symbolbild) - Keystone

Ob es um Krankenkassenprämien, Kitas, Tagesschulen oder andere Lebenshaltungskosten geht – der Mittelstand wird von der gegenwärtigen Mehrheit einfach ausgeblendet. Doch diese Familien und Haushalte sind das Rückgrat unserer Gesellschaft. Sie verdienen Aufmerksamkeit und mehr Unterstützung.

Wir brauchen dringend Reformen, die den Mittelstand entlasten. Es ist Zeit, dass die Politik nicht nur die Ärmsten unterstützt, sondern auch jene, die jeden Tag hart arbeiten, um ihre Familien zu ernähren und zu versorgen.

Leben muss auch für den Mittelstand bezahlbar bleiben

Wir müssen die Lebenshaltungskosten in Bereichen wie Gesundheit und Betreuung senken, damit sich Arbeit wieder lohnt – und damit Familien in Bern nicht zwischen Karriere und finanzieller Stabilität wählen müssen.

Sollte der Mittelstand finanziell entlastet werden?

Die Zeit des Wegschauens ist vorbei. Ich setze mich dafür ein, dass die Balance zwischen sozialen Leistungen und bezahlbarem Leben wieder ins Lot kommt – für alle, auch für den Mittelstand.

Zur Autorin: Beatrice Wertli (48) tritt für Die Mitte Stadt Bern bei den Gemeinderatswahlen im November 2024 an. Sie sass bereits von 2009 bis 2013 im Berner Stadtrat. Von 2021 bis 2023 war Wertli Direktorin des Schweizerischen Turnverbands (STV).

Kommentare

brunino

Wo beginnt der Mittelstand, wo hört er auf ? Es gibt immer mehr Menschen, die in die Armut rutschen und Arme, die bis anhin mit ihrem Lohn knapp leben konnten, wird Sozialstaat unter die Arme greifen. Die Vorschläge des Bundesrates der letzten zeit begünstigen das. Die Finanzen der Schweiz sehen nicht gut aus, heisst das, dass man die in der Schweiz lebenden Menschen in die Armut schicken muss oder an anderen Orten sparen. Die Räte versprechen, dass die KK Prämien sinken, wenn die neue Gesundheitsreform angenommen wird. Glauben Sie das , haben Sie bemerkt, dass im gleichen Atemzug über eine Erhöhung der Franchise gesprochen wird ? Zu Recht hat der Europäische Gerichtshof der Schweiz verordnet, dass Witwerrenten, denen der Witwenrenten angepasst würden, ohne dass die Witwenrenten verkleinert werden. Der Bundesrat will nun fast alles streichen, um Geld zu sparen. Eine lebenslange Rente sei heute nicht mehr angemessen. Ich denke, dass viele Familien oder Ehepaare mit dieser Rente gerechnet haben, die nur lebenslang ist, wenn die AHV kleiner wäre. In der heutigen Zeit, wo die Arbeitsplätze fast sicher weniger werden ist das unangemessen. Ein Todesfall in der Familie bringt viele Hinterbliebene in arge Schwierigkeiten. Um keine Erhöhung der Steuern zu riskieren : Hinterbliebenenrenten beibehalten für alle, die beim Tode des Partners weniger als 30'000.- Fr. im Jahr verdienen. Helft den Armen und mit dem Mittelstand keine Erhöhung der Steuern zu riskieren.

User #6506 (nicht angemeldet)

Ja wer frau wertli zustimmt, soll bei den kommenden wahlen den finger rausnehmen und sie wählen. So einfach ist das.

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