Batteriebrände bringen Autobauer Hyundai in die Klemme
Der massenhafte Rückruf von Elektroautos wegen der Brandgefahr von Batterien hat für Hyundai schwerwiegende Folgen.
Wegen der Reparatur von rund 82'000 E-Autos musste der südkoreanische Autobauer das operative Ergebnis für das vierte Quartal um fast ein Fünftel senken. Statt eines Ende Januar gemeldeten Quartalsgewinns von 1,6 Billionen Won liegt das Ergebnis nun bei 1,3 Billionen Won (umgerechnet knapp 1,1 Milliarden Franken), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
Bei der 900 Millionen Dollar teuren Rückrufaktion mussten die Akkusysteme von einigen Elektroautos ausgetauscht werden. Davon ist vor allem das SUV-Modell Kona betroffen, das meist verkaufte E-Auto des Herstellers.
Der erste Massenaustausch dieser Art wirft nicht nur ein Schlaglicht darauf, wie der Batteriehersteller und der Autobauer mit solchen Problemen umgehen. Da die Elektromobilität erst in den Anfängen steckt, wird der Fall auch weltweit in der Industrie genau beobachtet. Das Thema ist hochsensibel.
Vor einigen Jahren sorgten Unfälle mit E-Autos von Tesla für Aufsehen, weil dabei Akkus in Brand gerieten und Menschen zu Tode kamen. Das führte aber nicht zu einem vergleichbaren Rückruf wie jetzt bei Hyundai. LG Chem gehört zu den grossen Batteriezellherstellern und beliefert weltweit viele Autobauer, darunter auch Volkswagen.
Hyundai hatte den Kona Ende vergangenen Jahres nach einer Reihe von Bränden bereits wegen eines Software-Updates in die Werkstätten gerufen. Nachdem im Januar eines der zurückgerufenen Fahrzeuge Feuer fing, leiteten die südkoreanischen Behörden eine Untersuchung ein. Der Batteriehersteller LG Energy Solutions wies jede Schuld an den Vorfällen zurück. Die Batteriezelle sei nicht die Brandursache.