Baugewerbe erwartet leichte Abkühlung
Im 2022 machte das Bauhauptgewerbe einen Umsatz von 23,3 Milliarden Franken. Nun zeichnet sich eine Abkühlung der Baukonjunktur ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Baugewerbe bekommt die gestiegenen Materialpreise zu spüren.
- Für das Jahr 2023 wird eine leichte Abkühlung der Baukonjunktur erwartet.
- Der Rückgang sei auf den Wirtschafts- und den Wohnungsbau zurückzuführen.
In der Schweiz hat die rege Bautätigkeit 2022 angehalten. Allerdings machen den Baumeistern nach wie vor die gestiegenen Materialpreise zu schaffen. Und nun zeichnet sich eine Abkühlung der Baukonjunktur ab. Im Gesamtjahr 2022 erzielte das Bauhauptgewerbe einen Umsatz von 23,3 Milliarden Franken, wie der Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) am Mittwoch mitteilte.
Dies entspricht einem Plus von 0,7 Prozent. Im Schlussquartal, also von Oktober bis Dezember, stiegen die Umsätze um 2,0 Prozent auf 6,13 Milliarden.
Die gute Entwicklung müsse jedoch relativiert werden, so der SBV. So habe sich der Einkauf von Baumaterial verteuert. Real – also ohne diese Inflationseffekte – sei die Produktion im Gesamtjahr 2022 denn auch um 2,0 Prozent geschrumpft.
Zudem habe nur ein Teil der gestiegenen Preise weitergegeben werden können. In der Folge seien die Gewinnmargen mit 2 bis 3 Prozent sehr tief geblieben, so das Communiqué.
Auftragsbestände und Neuaufträge weiter auf hohem Niveau
Für das Jahr 2023 erwarten die Credit Suisse und der Schweizerische Baumeisterverband gemäss ihrem Bauindex eine leichte Abkühlung der Baukonjunktur. Der Index, welcher als Frühindikator gilt, bildete sich um 2,4 Prozent auf 157 Punkte zurück. Das Bauhauptgewerbe dürfte demnach den Wachstumskurs 2023 nicht fortsetzen, schlussfolgern die Ökonomen der CS. Der Rückgang sei auf den Wirtschafts- und den Wohnungsbau zurückzuführen.
Die Experten betonen aber, dass sich Auftragsbestände und Neuaufträge weiterhin auf hohen Niveaus bewegten. Zudem sei der erwartete Umsatzrückgang auch nicht ausschliesslich auf eine schwächere Produktion, sondern auch auf die sich abzeichnende Normalisierung der Baupreise zurückzuführen.