Bei diesen Managern ist 2018 der Lack abgebröckelt
Das Wichtigste in Kürze
- Drei gefallene Top-Manager sorgten dieses Jahr für Negativ-Schlagzeilen.
- Pierin Vincenz, Rupert Stadler und Carlos Ghosn mussten in U-Haft.
Dieses Jahr hat uns mal wieder gezeigt: Auch Firmenchefs sind nicht unantastbar.
Den Anfang machte der frühere Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz. Lange als gmögiger Macher gefeiert, nahm seine Karriere dieses Jahr ein jähes Ende: Die Staatsanwaltschaft eröffnete im Frühjahr ein Strafverfahren, Vincenz wurde in U-Haft gesteckt. Mittlerweile ist er wieder auf freiem Fuss.
Er hätte zu viel Macht gehabt und diese Missbraucht. Ihm wird vorgeworfen, sich bei einigen Deals bereichert zu haben. Seine Schuld ist nicht bewiesen, Vincenz bestreitet die Vorwürfe. Doch die Raiffeisen tat alles, um die Ära Vincenz hinter sich zu lassen. Sein Ziehsohn und Nachfolger Patrik Gisel musste den Chefposten abgeben. Die Bank Notenstein wurde an Vontobel verkauft.
Im Sommer endete auch die Karriere von Audi-Chef Rupert Stadler schlagartig. Im Juni wurde der Mann, der elf Jahre die VW-Tochter geführt hatte, festgenommen. Der Verdacht: Stadler soll Zeugen im Diesel-Skandal beeinflusst haben. Dies bestreitet der Manager vehement.
Nach U-Haft Job los
Im Herbst wurde Stadler aus der U-Haft erlassen. Entlastet wurde er allerdings nicht. Gnade gab es auch bei Audi nicht: Anfang Oktober wurde sein Vertrag aufgelöst. Einvernehmlich, heisst es.
Stadler ist nicht der einzige Automanager, dessen Lack dieses Jahr abbröckelte. Mitte November wurde der Renault- und Nissan-Chef Carlos Ghosn festgenommen. Er soll mehr eingenommen haben als angegeben.
Der Auto-Manager hatte in der Branche den Ruf eines effizienten Sanierers. Renault hatte er in den 90er wieder auf Erfolgskurs gebracht, Nissan rettet er sogar von der Pleite.
Doch das nützte nichts: Nissan warf ihn umgehend aus, Allianzpartner Mitsubishi kurz darauf. Einzig Renault hält Goshn noch die Treue.