Benko: Aufstieg und Fall der Signa-Gruppe durch Immobilienbewertung
Der Werdegang der Signa-Gruppe vom österreichischen Unternehmer René Benko offenbart die Mechanismen und Risiken des Immobilienmarkts.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Signa-Gruppe von René Benko verlor 1,2 Milliarden Euro an Wert.
- Nach den Aufwertungen der letzten Jahre gab es starke Wertverluste bei Immobilien.
- Am Schweizer Immobilienmarkt fallen die Preiskorrekturen moderater aus als in Deutschland.
Der Baustopp beim Elbtower in Hamburg steht sinnbildlich für die Krise der Signa-Gruppe von René Benko. Die einstigen «Aufwertungskönige» von Signa stehen vor einem Scherbenhaufen: hohe Schulden, sinkende Immobilienwerte und steigende Zinsen. Die «NZZ» berichtet darüber.
Benko, der Immobilienstar
Nicht lange ist es her, da galt René Benko als Star am Immobilienhimmel. Mit niedrigen Zinsen finanzierte er grosse Deals und seine Firma Signa Prime schrieb beeindruckende Bewertungsgewinne. Doch binnen kürzester Zeit wendete sich das Blatt: 2022 verlor sein Portfolio 1,2 Milliarden Euro (1,16 Mrd. Franken) an Wert.
«Wie wenn jemand über die Eisfläche läuft, und einer rennt mit dem Bunsenbrenner hinter ihm her.» So beschreibt Stephan Kloess, ein Berater von institutionellen Immobilieninvestoren, Benkos prekäre Lage.
Schweizer Stabilität im Vergleich
Auch andere deutsche Immobiliengesellschaften spüren den Druck. Vonovia und TAG müssen teure Kredite aufnehmen und sehen sich mit Wertverlust konfrontiert. In dieser Spirale befindet sich auch die Schweizer Peach Property, bekannt für ihren Kaufrausch in deutschen B-Städten. Peach rutschte ins Minus und musste bereits hohe Verluste verbuchen – eine Herausforderung für das Unternehmen, dessen Refinanzierung bald ansteht.
Trotz ähnlicher Herausforderungen scheint die Schweiz stabiler dazustehen als Deutschland. Hier sind Preiskorrekturen moderat ausgefallen und Investoren agieren vorsichtiger.