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Bosch eröffnet Hightech-Chipfabrik in Dresden

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Deutschland,

Der Technologiekonzern und Automobilzulieferer Bosch hat am Montag im sächsischen Dresden ein neues Hightech-Werk zur Herstellung von Halbleitern eröffnet.

Halbleiter im neuen Dresdner Bosch-Werk
Halbleiter im neuen Dresdner Bosch-Werk - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Merkel: Müssen bei Mikroelektronik aufholen.

«Es ist für Bosch von strategischer Bedeutung, Halbleiter als eine Kerntechnologie selbst zu entwickeln und zu fertigen», erklärte der Vorsitzende der Bosch-Geschäftsführung Volkmar Denner am Montag. Massive Engpässe bei der Lieferung von Mikrochips hatten insbesondere der Autoindustrie zuletzt stark zu schaffen gemacht.

Der Bosch Konzern sieht die eigene Zukunft in einer Verbindung aus dem Internet der Dinge (IoT) und Künstlicher Intelligenz (KI) und bezeichnet sich selbst deshalb als AIoT-Konzern. In der neuen Halbleiter-Fabrik sollen erstmals durchgehend KI und IoT-Anwendungen genutzt werden, um laufend Daten über Produktionsabläufe zu sammeln, auszuwerten und diese so zu optimieren.

«Künstliche Intelligenz ist der Schlüssel, um Fertigungsprozesse und Qualität der Halbleiter weiter zu verbessern und einen hohen Grad an Prozessstabilität zu erreichen», erklärte Denner. «In Dresden eröffnen wir damit unsere erste AIoT-Fabrik: von Beginn an vollvernetzt, datengesteuert, selbstoptimierend».

Das neue Werk sei ein «Paradebeispiel für die Fabrik der Zukunft», sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der digitalen Eröffnungsfeier am Montag. Die Halbleiter seien «Grundlage für nahezu jede zukunftsträchtige Technologie».

Gemeinsam mit der EU plane die Bundesregierung deshalb weitere Förderprogramme im Bereich der Mikroelektronik. Ziel sei es, den eigenen Anteil am Weltmarkt zu steigern und Innovationspotenzial in Deutschland zu nutzen. Die neue Fabrik in Dresden helfe, diesen Anspruch zu untermauern - dennoch sah die Bundeskanzlerin Nachholbedarf. «Wir sind hier nicht in der Poleposition, sondern wir müssen aufholen», sagte Merkel.

Der Chipmangel im Rahmen der Corona-Pandemie habe «für Nervosität gesorgt», sagte Merkel. Die Lieferengpässe bei Halbleitern erschwerten die wirtschaftlicher Erholung. Ziel sei deshalb auch, die deutsche und europäische Industrie unabhängiger von internationalen Wertschöpfungsketten zu machen. «Ich glaube, wir finden in Dresden darauf eine überzeugende Antwort», sagte Merkel.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sprach am Montag vom Beginn einer «neuen Ära der Mikroelektronik». Die Investition sei «ein klares Zukunftssignal für Deutschland und Sachsen und Ausdruck der hervorragenden Forschungskompetenz und Innovationskraft im Mikroelektronik-Cluster Silicon Saxony», erklärte Altmaier. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte den Bau der Hightech-Firma in Dresden mit rund 140 Millionen Euro gefördert, Bosch investierte rund eine Milliarde Euro.

Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager, begrüsste die Eröffnung des Hightech-Werks in Dresden. «Halbleiter werden zur Entwicklung von Branchen wie Transport, Produktion, Energie und Gesundheitswesen beitragen ? in denen Europa Herausragendes leistet», erklärte Vestager. «Dies hilft, die Wettbewerbsfähigkeit Europas als Wiege für Spitzeninnovationen zu stärken».

Auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) zeigte sich erfreut über das neue Halbleiterwerk. «Die neue Chipfabrik ist gut für Europa, für Deutschland und für Sachsen», erklärte Kretschmer. «Damit verbunden sind direkt und indirekt viele neue Arbeitsplätze in einer riesigen Wachstumsbranche». Die Milliardeninvestition von Bosch, die grösste in der Unternehmensgeschichte, stärke den Standort und «die gesamte europäische Halbleiterindustrie».

Der Grundstein für die Fabrik war im Juni 2018 gelegt worden, die Bauarbeiten konnten früher als geplant fertiggestellt werden. Mit der Fertigung von Halbleitern kann somit rund ein halbes Jahr früher als vorgesehen begonnen werden. Auf einer Fläche von 72.000 Quadratmetern arbeiten in dem neuen Standort bereits rund 250 Menschen. In der Endbauphase soll die Anzahl der Mitarbeiter auf 700 anwachsen.

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