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Bosch kündigt massiven Stellenabbau in Deutschland an

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Deutschland,

Autozulieferer Bosch plant, bis zu 5550 Stellen weltweit zu streichen. In Deutschland sollen 3800 Jobs wegfallen.

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Der deutsche Zulieferer Bosch hat angekündigt, Tausende Stellen abzubauen. (Archivbild) - Keystone

Der Autozulieferer Bosch hat am Freitag einen weitreichenden Stellenabbau angekündigt. Laut «Tagesschau» plant das Unternehmen, weltweit bis zu 5550 Stellen zu streichen. In Deutschland sind davon 3800 Jobs betroffen.

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Besonders hart trifft es den Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions. Hier sollen bis Ende 2027 rund 3500 Stellen abgebaut werden. Die Hälfte davon entfällt auf deutsche Standorte.

«Bild» berichtet, dass die schwache Nachfrage nach intelligenten Fahrerassistenzsystemen und Lösungen zum automatisierten Fahren der Grund für den Stellenabbau sei. Die wirtschaftliche Situation in diesem Bereich sei angespannter als noch vor einigen Monaten.

Auswirkungen auf einzelne Standorte

Am Standort Hildesheim plant Bosch laut «NDR» den Abbau von 750 Stellen. 600 davon sollen bereits bis Ende 2026 wegfallen. Weitere 150 Stellen folgen bis 2032.

Bosch Hildesheim
Auch im Hildesheimer Werk von Bosch sollen Hunderte Arbeitsplätze gestrichen werden. (Archivbild) - Keystone

Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» berichtet, dass auch andere Standorte betroffen sind. In Schwäbisch Gmünd sollen zwischen 2027 und 2030 etwa 1300 Stellen im Bereich Lenkung abgebaut werden.

Bosch begründet die Massnahmen mit der Krise in der Autoindustrie. Die «Augsburger Allgemeine» zitiert eine Unternehmenssprecherin: «Die globale Fahrzeugproduktion wird in diesem Jahr stagnieren oder sogar leicht zurückgehen.»

Scharfe Kritik an Plänen von Bosch

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies will die Pläne nicht akzeptieren. Laut «NDR» sagte er: «Ein so erheblicher Stellenabbau schwächt den Standort insgesamt. Betriebsbedingte Kündigungen darf es nicht geben.»

Olaf Lies Kundgebung Bosch
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) spricht sich gegen die Pläne von Bosch aus. (Archivbild) - Keystone

Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern sollen umgehend beginnen, laut Bosch solle der Abbau so sozialverträglich wie möglich gestaltet werden. Die «FAZ» berichtet, dass betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2027 ausgeschlossen sind.

Barbara Resch von der IG Metall Baden-Württemberg kritisiert die Pläne scharf. Die «FAZ» zitiert sie: «Die Standorte und die Beschäftigten verdienen eine echte Chance statt Manöver in die Sackgasse.»

Global Player aus Stuttgart

Bosch ist ein weltweit führender Technologie- und Dienstleistungskonzern mit Hauptsitz in Stuttgart. Das Unternehmen wurde 1886 von Robert Bosch gegründet und hat sich seitdem zu einem Global Player entwickelt.

Bosch Stuttgart Karte
Bosch hat seinen Hauptsitz in Süddeutschland. - Open Street Map

Die Stuttgarter sind in vier Geschäftsbereichen tätig: Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Der Konzern beschäftigt weltweit rund 400'000 Mitarbeiter und erzielte 2023 einen Umsatz von über 80 Milliarden Euro.

Der Konzern investiert jährlich mehrere Milliarden in Forschung und Entwicklung und hält zahlreiche Patente. Das Unternehmen setzt zunehmend auf Nachhaltigkeit und hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 klimaneutral zu werden.

Kommentare

User #4371 (nicht angemeldet)

Immer diese Experten. Kann man die auch namentlich im Titel erwähnen?

User #4793 (nicht angemeldet)

"Bis 2020 klimaneutral zu werden." Da bleibt aber nicht mehr allzulange Zeit.

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