Bosch wird kommendes Jahr klimaneutral
Bereits ab dem kommenden Jahr will der weltweit grösste Autozulieferer Bosch klimaneutral sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Zulieferer kauft Ökostrom und investiert in Kompensationsmassnahmen.
Ab 2020 sollen die über 400 Bosch-Standorte weltweit - von der Entwicklung über die Produktion bis zur Verwaltung - keinen CO2-Fussabdruck mehr hinterlassen, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Damit ist Bosch eines der ersten grossen Industrieunternehmen weltweit.
«Der Klimawandel wartet nicht», erklärte Bosch-Chef Volkmar Denner. «Wir übernehmen Verantwortung für den Klimaschutz und handeln deshalb jetzt».
Kurzfristig wolle der Konzern mehr Ökostrom zukaufen und unvermeidbare CO2-Emissionen mit Kompensationsmassnahmen ausgleichen. Hier investiert das Unternehmen in Umweltprojekte, «die die soziale und ökologische Entwicklung unterstützen und nach strengen Standards zertifiziert sind», wie Bosch mitteilte. So werde das Unternehmen statistisch nicht mehr zur Steigerung der Treibhausgase in der Atmosphäre beitragen.
Tatsächlich stösst Bosch pro Jahr rund 3,3 Millionen Tonnen CO2 aus. Diese Emissionen will der Konzern aber durch Investitionen in unternehmenseigene Photovoltaik-Anlagen und Lieferverträge mit neuen Wind- und Solarparks bis 2030 um jährlich ein bis zwei Prozent senken. Ausserdem will der Konzern seinen Stromverbrauch bis 2030 um 1,7 Terawattstunden Strom pro Jahr reduzieren. Das ist mehr als ein Fünftel des aktuellen Jahresverbrauchs und vergleichbar mit dem Stromverbrauch der privaten Haushalte von Köln.
Für den Ökostrom und die CO2-Kompensationen rechnet Bosch bis 2030 mit einer Milliarde Euro Mehrkosten. Die Stromsparmassnahmen werden demnach eine weitere Milliarde Euro kosten. Im Gegenzug rechnet Bosch mit einer Milliarde Euro weniger Energiekosten.