British Steel schliesst Hochöfen - bis zu 2000 Jobs bedroht
Die britische Stahlindustrie steht vor einem Wandel. So hat nun auch British Steel weitere Hochöfen geschlossen.
Der Umbruch in der britischen Stahlindustrie setzt sich fort. Das Unternehmen British Steel kündigte am Montag an, seine Hochöfen im nordostenglischen Scunthorpe zu schliessen. Gewerkschaften fürchten den Verlust von bis zu 2000 Arbeitsplätzen.
Stattdessen sollen bis 2025 zwei elektrische Lichtbogenöfen gebaut werden, in Scunthorpe und Teesside.
Die geplante Investition in Höhe von 1,25 Milliarden Pfund werde die Tochter der chinesischen Jingye Group zu einem sauberen, grünen und nachhaltigen Unternehmen machen. Allerdings sei die Entscheidung von staatlicher Unterstützung abhängig.
Stahlindustrie soll umweltfreundlicher und nachhaltiger werden
Das britische Wirtschaftsministerium teilte mit, die Vorschläge seien Teil eines Plans, die Stahlindustrie umweltfreundlicher und nachhaltiger für die Zukunft aufzustellen. «Ein grosszügiges Unterstützungspaket» mit mehr als 300 Millionen Pfund an Investitionen liege auf dem Tisch. Die Elektrolichtbogenöfen würden den grössten Teil des britischen Stahlbedarfs abdecken.
Erst vor wenigen Monaten hatte British-Steel-Konkurrent Tata angekündigt, seine beiden Hochöfen mit Lichtbogenöfen zu ersetzen. Bis zu 3000 Arbeitsplätze gehen dadurch verloren. Die Regierung hatte 500 Millionen Pfund Unterstützung zugesichert.
Neue Methode mit anderem Endprodukt
Hochöfen verwenden bei der Herstellung Koks, dabei entsteht jedoch Kohlendioxid. Elektrolichtbogenöfen hingegen werden meist zum Einschmelzen und Wiederverwenden von Stahlschrott eingesetzt. Das Endprodukt ist nicht die gleiche Stahlsorte, die in Hochöfen hergestellt wird, und ist nicht für alle industriellen Anwendungen, beispielsweise im Motorenbau und im Bauwesen, geeignet.