Bundesamt für Zoll prüft Einfuhr von russischem Gold
Im Mai wurden drei Tonnen Gold mit russischer Herkunft aus Grossbritannien in die Schweiz importiert. Der Bund will dies nun überprüfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Drei Tonnen russisches Gold landeten im Mai via Grossbritannien in Schweizer Raffinerien.
- Eigentlich gilt ein Handelsverbot für nach Beginn des Ukraine-Kriegs produziertem Gold.
- Deshalb will das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit den Import überprüfen.
Rund drei Tonnen Gold mit Herkunftsbezeichnung Russland sind im Mai aus Grossbritannien in die Schweiz importiert worden. Dieses hat einen Wert von im Wert von 194 Millionen Franken und wurde nach Beginn des Ukraine-Kriegs hergestellt. Daher gilt auf dieses in der Schweiz eigentlich ein Handelsverbot.
Wer das russische Gold in die Schweiz eingeführt hat, ist nicht bekannt. Denn aus rechtlichen Gründen dürfen keine Angaben zu den Importeuren des Goldes gemacht werden. Das schreibt das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) in einer Mitteilung vom Freitag. Das BAZG überprüfe jedoch die betroffenen Einfuhren.
Der Import von Gold aus Russland in die Schweiz ist gemäss der Sanktionen wegen dem russischen Angriffskrieg nicht verboten. Verboten hingegen ist der Export von Gold nach Russland laut geltender Sanktionsverordnung.
Russische Goldbarren dürfen nicht gehandelt werden
Auch dürfen sämtliche ab dem 7. März 2022 von russischen Raffinerien hergestellten Barren in der Schweiz nicht mehr gehandelt werden. Für Barren, die zuvor von russischen Raffinerien hergestellt wurden, gilt das nicht. Auch für Gold in anderer Form wie etwa Schmuck oder Goldmünzen bestehen grundsätzlich keine Handelsrestriktionen, wie das BAZG weiter mitteilte.
Die fünf Schweizer Goldraffinerien in Tessin und Westschweiz verarbeiten je nach Schätzung bis zu 70 Prozent des weltweit geschürften Goldes. Sie gehören zudem zu den grössten Goldraffinerien der Welt. Und die Schweiz ist im internationalen Goldhandel eine wichtige Drehscheibe.