Bundesbank-Präsident fordert für mehr Wachstum spätere Rente

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Deutschland,

Bundesbank-Präsident Nagel schlägt spätere Rente zur Bekämpfung der Wachstumsschwäche vor.

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel bringt ein späteres Rentenalter ins Spiel im Kampf gegen die schwache Wirtschaft (Archivbild).
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel bringt ein späteres Rentenalter ins Spiel im Kampf gegen die schwache Wirtschaft (Archivbild). - Marcus Brandt/dpa

Angesichts der schwachen Wirtschaft in Deutschland spricht sich Bundesbank-Präsident Joachim Nagel für eine spätere Rente aus. Die Politik solle mit Blick auf den Fachkräftemangel «Anreize für einen vorgezogenen Rentenbeginn abbauen und auch ab 2031 ein schrittweise höheres Rentenalter erwägen, indem dieses an die Lebenserwartung gekoppelt wird», sagte Nagel in einer Rede in Dortmund.

«Ein Mann, der 1974 mit 65 Jahren in Rente ging, hatte im Durchschnitt noch fast zwölfeinhalb vor sich. Wer heute mit 66 Jahren in Rente geht, hat durchschnittlich noch fast 17,5 Jahre vor sich», sagte Nagel laut Redetext. «Ausserdem kann er davon ausgehen, dass er die zusätzlichen Lebensjahre überwiegend bei besserer Gesundheit verbringen kann.» Sollte die Lebenserwartung im Trend weiter steigen, «dann erscheint es mir durchaus vertretbar, wenn ein Teil der dann hinzukommenden Lebensjahre in Arbeit verbracht wird».

Strukturelle Ursachen der Wachstumsschwäche

Wie es mit der schwachen Wirtschaft in Deutschland weitergehe, sei nicht nur eine Frage der Konjunktur, betonte Nagel. Die aktuelle Wachstumsschwäche habe auch strukturelle Ursachen wie gestiegene Energiepreise im Zuge des Ukraine-Kriegs, hohe Kosten für den Umbau zu einer CO₂-neutralen Wirtschaft, den demografische Wandel sowie eine zunehmende Abschottung in der Weltwirtschaft.

Um die Standortbedingungen in Deutschland zu verbessern, schlug Nagel ein Bündel von Massnahmen vor. So sollten im Kampf gegen den Fachkräftemangel Menschen, die wegen der Betreuung von Angehörigen nur eingeschränkt erwerbstätig seien, stärker in Arbeit kommen. «Mit besseren, erweiterten Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und pflegebedürftige Angehörige könnte diesen Personen ermöglicht werden, mehr zu arbeiten, sofern sie dies wünschen», sagte Nagel. Auch müsse Deutschland attraktiver für ausländische Fachkräfte werden.

Nötig sei zudem weniger Bürokratieabbau, etwa schnellere Genehmigungsverfahren forderte der Bundesbank-Präsident. Zudem brauchten Unternehmen wie Haushalte mehr Planungssicherheit in der Energiepolitik und die EU müsse beim Zusammenwachsen der Kapitalmärkte vorankommen, damit Unternehmen leichter an Kapital gelangten.

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Kommentare

User #4883 (nicht angemeldet)

Gibt es nur noch Nachrichten für Deutschland.

User #9646 (nicht angemeldet)

Zuerst mit Sanktionen alles kaputt machen ,und dann Wachstum fordern!

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Joachim Nagel

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