Tech-Milliardär Elon Musk gibt den Chefposten bei Twitter ab. Künftig soll die Werbeexpertin Linda Yaccarino den Kurznachrichtendienst leiten.
Twitter Linda Yaccarino
Twitter Linda Yaccarino - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Elon Musk übergibt Twitter-Chefposten in die Hände von Linda Yaccarino.
  • Die Werbeexpertin war zuvor als Geschäftsführerin für das Anzeigengeschäft bei NBC tätig.
  • Musk hofft, damit die Kritik an seinem erratischen Führungsstil zu besänftigen.
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Linda Yaccarino ist die neue Chefin von Twitter. Am Freitag gab Elon Musk seinen Posten beim Nachrichtendienst an die 59-jährige Amerikanerin ab. Per Tweet hiess Musk die Werbeexpertin willkommen. Yaccarino leitete zuvor das Werbegeschäft beim Medienriesen NBC Universal.

Linda Yaccarino könnte Werbekunden zurückholen

Ruhe in das Verhältnis zu wichtigen Werbekunden zu bringen, die Musk mit seinem erratischen Führungsstil verschreckte, ist das Ziel. Die jahrzehntelange Erfahrung von Yaccarino könnte Twitter dabei helfen.

Elon Musk möchte sich künftig als Technikchef um Produkte und Software kümmern. Wie viel Handlungsfreiheit die neue Managerin neben Musk haben wird, bleibt dabei offen.

Musk hatte am Vortag angekündigt, dass er bald den Chefjob abgeben wolle. Eine Nachfolgerin sei gefunden und werde in rund sechs Wochen übernehmen, schrieb er in einem Tweet.

Einen Namen auf Twitter nannte Musk dabei nicht. Schnell kamen Medienberichte auf, dass es Yaccarino sei, die mit Twitter verhandele. NBC Universal gab am Freitag bekannt, dass sie das Unternehmen mit sofortiger Wirkung verlasse.

Linda Yaccarino bewundert Elon Musk

Yaccarino verantwortete bei NBC Universal das globale Anzeigengeschäft. Zum Konzern gehören unter anderem die US-Senderkette NBC und der Streamingdienst Peacock. Zuvor arbeitete sie lange im TV-Geschäft von Warner. NBC Universal ging jüngst einen Deal mit Twitter rund um Material von den Olympischen Spielen in Paris 2024 ein.

«Variety» schrieb unter Berufung auf Yaccarinos Umfeld, sie habe schon länger ihre Bewunderung für Musk zum Ausdruck gebracht. Mitte April interviewte sie ihn auf der Bühne einer Branchenkonferenz und zeigte dabei Sympathie für seine Ansichten und erklärten Ziele.

elon musk
Elon Musk hat in den sechs Monaten als Twitter-Besitzer mehrfach mit Medien gestritten. - dpa

Musk hatte Twitter im Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft, alle Top-Manager gefeuert und selbst die Führung übernommen. Danach brachen die Werbeeinnahmen ein – die zentrale Geldquelle von Twitter.

Elon Musk: Kontroverser Führungsstil bei Twitter

Viele Anzeigenkunden befürchteten ein negatives Umfeld für ihre Produkte bei dem Dienst. Im Dezember liess Musk nach Kontroversen um seinen Führungsstil Twitter-Nutzer darüber abstimmen, ob er den Chefposten räumen soll. Gut 57 Prozent der 17,5 Millionen Teilnehmer sprachen sich dafür aus.

Danach passierte zunächst nichts, obwohl Musk versichert hatte, dass er sich an den Ausgang der Abstimmung halten werde. So sagte er, er müsse erst jemanden finden, der «irre» genug sei, das Jobangebot anzunehmen.

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